Die Bemühungen der Stadt Wien um Pestizidreduktion reichen aber bereits bis in die 80er Jahre zurück - schon damals regelte ein Erlass der Magistratsdirektion, dass Pestizide in Wien nur restriktiv eingesetzt werden dürfen. Seither wurde seitens der Stadt kontinuierlich an der Reduktion des Mitteleinsatzes sowie am Umstieg auf alternative Verfahren oder biologische Mittel gearbeitet.
Mit der Initiative zur Pestizidminimierung wurde dieser Ansatz 2019 nochmals erweitert, breiter aufgestellt und intensiviert - indem Partner als allen relevanten Bereichen, des Bundes, der öffentlichen Unternehmen, der Landwirtschaft, der Kleingärten und viele mehr an Bord einbezogen werden.
Ein solches Engagement ist auch dringend notwendig: Denn die Vielfalt und Anzahl der Insekten ist in den vergangenen Jahrzehnten auch in Österreich dramatisch zurückgegangen.
Der Einsatz hochwirksamer Pestizide trägt – neben Faktoren wie Flächenstruktur oder Bewirtschaftung – entscheidend zu dieser problematischen Entwicklung bei. Doch Insekten bilden das Rückgrat unserer Biodiversität und sind durch ihre Bestäuberfunktion auch für die heimische Lebensmittelproduktion unerlässlich.
Pestizidminimierung ist zudem im Sinne der menschlichen Gesundheit, der Risikoprävention und des Vorsorgeprinzips wichtig.
Wiener Strategie zur Pestizidminimierung
Wien setzt damit einen wichtigen Impuls und geht österreichweit mit einem deutlichen Zeichen zum Schutz und zur Erhaltung der Biodiversität in die Vorreiterrolle.
“Unsere Strategie ist ein Meilenstein und ein entschlossenes Zeichen der Stadt Wien für die Förderung und Erhaltung der Biodiversität. Alle mitwirkenden Organisationen haben gemeinsam großartiges geleistet und die Maßnahmen und Zielen diese Strategie ausgearbeitet. Wir als Stadt werden in der Umsetzung unterstützen und bekräftigen unsere Selbstverpflichtung und Vorbildfunktion."
Die Wiener Strategie zur Pestizidminimierung wird von einer breiten Akteursgemeinschaften aus den unterschiedlichsten Bereichen getragen und umgesetzt. Der Beschluss im Wiener Gemeinderat erfolgte in Einstimmigkeit aller Parteien.