Der Slogan des neuen Kärntner Standortmarketings „It´s my life“ mag gefallen oder nicht. Wesentlich wichtiger sind die zu Grunde liegenden Alleinstellungsmerkmale, welche die „Marke Kärnten“ in Zukunft prägen sollen.
Als einen Ansatzpunkt identifiziert die Landesregierung die Orientierung am Konzept der Ökosozialen Marktwirtschaft, welche die Bedürfnisse von Umwelt, Mensch und Wirtschaft in Einklang bringt. Im Mittelpunkt steht eine hohe Lebensqualität anstatt materiellen Wachstums auf Kosten zukünftiger Generationen. Was für eine faszinierende Vision: Kärnten zukunftsfit und enkeltauglich!
Die Herausforderungen dabei sind freilich riesig. Dazu zählen der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger, die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, eine ausgeglichene Entwicklung zwischen Zentralraum und ländlichen Regionen, die Reduktion der Abwanderung und vieles mehr.
Aber so groß wie die Herausforderungen, sind auch die Möglichkeiten die Kärnten hat: Der Reichtum an Holz, Sonnenenergie und Wasserkraft kann beitragen sich aus der Abhängigkeit fossiler Energieträger zu befreien und Wertschöpfung in die peripheren Regionen bringen. Die strategische Positionierung als „Bio-Ökonomie-Region“, in der fossile Rohstoffe sukzessive gegen erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden, kann zum Innovations-Motor werden. Der angekündigte Masterplan für den ländlichen Raum kann den Menschen am Land neue Perspektiven eröffnen. Und wenn Kärnten zusätzlich zum Bruttoinlandsprodukt einen der bereits etablierten Indikatoren für Lebensqualität einführen würde, in den neben ökonomischen auch soziale und ökologische Kriterien einfließen, könnte das auch international ein sichtbares Zeichen sein, dass in Kärnten tatsächlich das „Leben“ im Mittelpunkt steht.
Gerade für die „Generation Klimawandel“, jene junge Menschen für die Nachhaltigkeit und Lebensqualität an oberster Stelle steht und die derzeit in Scharen das Land verlassen, könnte diese Neupositionierung ein Argument sein, Kärnten als ihren Lebensmittelpunkt zu definieren. „Kärnten – it´s my life!“ sozusagen.