Gemeinsam für mehr Vielfalt

Allgemein Presseaussendungen

Der heutige internationale Tag der Artenvielfalt weist darauf hin, dass in unserem Verhältnis zur Natur etwas nicht stimmt. Die Balance zwischen Mensch und Umwelt ist gestört und gerät durch die anhaltende Verbrennung fossiler Energien, den zunehmenden Ressourcenverbrauch und die unreflektierte Wegwerfmentalität immer weiter aus den Fugen. Neben dem Klima bedroht das vor allem auch die weltweite Artenvielfalt.

Gerade der Landwirtschaft kommt bei dem Erhalt von Tier- und Pflanzenarten eine große Verantwortung zu. Im Gegensatz zur internationalen Agrarindustrie zeigen Kärntens Bäuerinnen und Bauern im Rahmen der Ökosozialen Agrarpolitik, welcher sich unser Land seit über drei Jahrzehnten verschrieben hat, wie das gelingen kann: 100% der heimischen Felder sind gentechnikfrei, auf rund 60% der gesamten Grünland- und Ackerfläche wird auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln verzichtet und auf mehr als 4.000 Hektar Biodiversitätsflächen finden Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Amphibien Nahrung und Lebensraum. Zudem erhalten Kärntens Bäuerinnen und Bauern durch ihre aktive Bewirtschaftung über 50.000 Hektar artenreiche Almflächen und bewahren so diesen einzigartigen Lebensraum vor der Verwaldung.

Doch nicht nur die Landwirtschaft, wir alle können und müssen etwas zum Erhalt der ökologischen Vielfalt beitragen. Die öffentliche Hand, indem sie Blüh- und Bienenwiesen anlegt. Private Haushalte, wenn sie einen Teil ihres Gartens der Natur überlassen. Wir alle durch den Griff zu heimischen Lebensmittel aus bäuerlicher Produktion.

Und die Politik? Sie sollte sich auf EU-Ebene endlich zu einer stimmigen Biodiversitäts-Strategie durchringen. Denn mehr Biodiversität von der heimischen Landwirtschaft in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik einzufordern und gleichzeitig durch immer neue Freihandelsabkommen der internationalen Agrarindustrie Zugang zu EU-Lebensmittelmärkten zu gewähren, ohne dieselben Standards als Messlatte anzulegen, muss man als scheinheilig bezeichnen. Zum Schaden für die heimischen Bauern, für die Vielfalt, und letztlich für uns alle!