Zukunfts-Strategie Bioökonomie

Allgemein Presseaussendungen

Kärnten hat das Potenzial zur Vorzeigeregion in Sachen Klimaschutz. Aber nur, wenn es seine Chancen strategisch nutzt. In der Post-Corona Ära wird der Klimawandel wieder zum bestimmenden Thema und spätestens, wenn die Nicht-Erreichung von Klimazielen Strafzahlungen für den Staat nach sich zieht, wird Klimaschutz ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sein.

Aber wie kann die Transformation unseres – durch fossile Energieträger und Rohstoffe am Laufen gehaltenen – Wirtschaftssystems hin zu hin zu mehr Nachhaltigkeit gelingen? Eine Antwort liefert das Konzept der Bio-Ökonomie. Im Zentrum steht die Dekarbonisierung der Wirtschaft durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger und Rohstoffe. Die Bioökonomie schafft damit neue Perspektiven für nachhaltiges Wachstum und Green Jobs.

Und was hat das mit Kärnten zu tun?

Nun, wie bei jeder Veränderung wird – egal ob Unternehmen oder Staat – derjenige am stärksten profitieren, der absehbare Entwicklungen frühzeitig antizipiert und sich strategisch darauf einstellt. Kärnten hat die besten Voraussetzungen, um als Vorzeigeregion auf dem Weg zu einem ökologisch nachhaltigen und klimaeffizienten Wirtschaftsmodell voranzugehen.

Wasserland Kärnten: Als bundesweiter Spitzenreiter nutzt Kärnten seien Wasserreichtum bereits in 540 Anlagen zur Stromproduktion. Durch Modernisierung von bestehenden und die Errichtung von neuen (Klein-) Wasserkraftwerken besteht noch zusätzliches Potenzial.

Sonnenland Kärnten: Unser Bundesland ist mit seiner ausgezeichneten Sonneneinstrahlung (Klagenfurt ist die Landeshauptstadt mit den meisten Sonnenstunden Österreichs) prädestiniert für den Ausbau der Erzeugung von Sonnenstrom.

Holzland Kärnten: Mit einem Waldanteil von 62 % ist Kärnten nach der Steiermark das waldreichste Bundesland Österreichs und sitzt auf einem Schatz von 178 Millionen Vorratsfestmetern Holz. Nur rund 70 % des jährlichen Zuwachses werden genutzt, der Einsatz von Holz am Bau und in der Energie ist massiv ausbaubar.

Technologie-Land Kärnten

Kärnten besitzt nicht nur die notwendigen Produktionsfaktoren, sondern auch das Know-how, sie zu nutzen. Dazu zählen Photovoltaik- und Solarthermie-Unternehmen (GreenOneTec, Energetica, etc.), holzverarbeitende Betriebe (Hasslacher, Offner, Mondi, Stora Enso, etc.) und zahlreiche Technologie-Unternehmen (Infineon, Flex, Kohlbach etc.). In Summe können in Kärnten bereits jetzt 70 bis 100 Betriebe dem Zukunftssektor Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zugerechnet werden. Dazu kommen Leuchtturmprojekte wie zum Beispiel „H2Carinthia“ mit dem Ziel der Produktion und Nutzung von „Grünem Wasserstoff“.

Kärnten hätte also das Potenzial, zu einer Vorzeigeregion für ein „grünes Wirtschaftsmodell der Zukunft“ zu avancieren. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch, die derzeit losen Bausteine in eine klare strategische Positionierung Kärntens als führende Bio-Ökonomie-Modellregion zusammenzuführen. Die Erarbeitung einer Bioökonomie-Strategie unter Federführung des Landes Kärnten (Stichwort Standortmarketing!) in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern wäre notwendig, die Etablierung eines „Bioökonomie- Clusters“ ein erster Meilenstein.

Bio-Ökonomie als Rezept gegen Abwanderung nutzen

Die Vorteile für den Standort liegen auf der Hand: Die stärkere Nutzung regionaler Ressourcen stärkt die heimischen Wirtschaftskreisläufe und bringt Wertschöpfung und Arbeitsplätze in die ohnehin von Abwanderung bedrohten peripheren Gebiete. Mehr noch – eine klare Positionierung könnte hochwertige Green Jobs in Kärnten schaffen und junge Menschen an Kärnten binden. Last but not least könnte die „Bioökonomie-Positionierung“ im Konzept des nachhaltigen Tourismus seine Fortsetzung finden und neue Zielgruppen erschließbar machen.

Der Weg zu einer Bioökonomie-Modellregion ist natürlich eine Herausforderung, aber eigentlich ohne Alternative. Erste Schritte seitens der Landesregierung wurden gesetzt. Jetzt gilt es die Überschriften im Standortmarketing mit Leben zur erfüllen!