Bodenverbrauch trifft Energiewende

Allgemein Presseaussendungen

Der heutige Weltbodentag soll uns daran erinnern wie endlich und wertvoll die Ressource Boden ist. Deshalb gilt es sorgsam damit umzugehen. Das Ökosoziale Forum hat bereits vor mehr als 10 Jahren unter Präsident Walfried Wutscher darauf aufmerksam gemacht. Damals noch mit viel Unverständnis kommentiert, ist das Thema Bodenverbrauch heute in aller Munde. Und das ist gut so!

Klar ist, dass auch Kärnten mit einem Verbrauch von 350 bis 400 Hektar pro Jahr Handlungsbedarf hat, sparsamer mit seinen Böden umzugehen. Die Kärntner Landespolitik hat das erkannt und im neuen Raumordnungsgesetz Ansatzpunkte zur Reduktion des Bodenverbrauchs verankert. Dass beispielsweise Einkaufszentren ab einer gewissen Größe verpflichtet werden, den Großteil der Parkplätze entweder als Tiefgarage oder am Dach auszuführen, war längst überfällig.

Es gibt viele weitere Ansatzpunkte in der Diskussion. Wenn aber der hohe Bodenverbrauch als Argument gegen Photovoltaik-Freiflächen oder Windräder ins Treffen geführt wird, geht das am Kern des Problems vorbei. Wenn Kärnten einen fairen Beitrag zur bundesweiten Energiewende leisten will, rechnen Experten – zusätzlich zu den primär zu verwendenden Dachflächen – mit rund 1.000 Hektar Bedarf an Photovoltaik-Freiflächen. Klingt viel, ist es aber nicht. Denn das entspricht nur rund  1 Promille der Landesfläche und ist damit nicht mehr als der sprichwörtliche Punkt in der Landschaft. Kärntens Golfplätze nehmen in Summe ungefähr die gleiche Fläche in Anspruch! Jene Flächen, die wir für die Energiewende und damit im Kampf gegen den Klimawandel und viel zu hohe Strompreise brauchen werden, fallen im Vergleich zum allgemeinen Bodenverbrauch kaum ins Gewicht. Voraussetzung ist, dass Standorte mit hochproduktiven landwirtschaftlichen Böden außen vor bleiben.

Dass wir sorgsam mit der Ressource Boden umgehen müssen, liegt auf der Hand. Dazu gibt es viele Ansatzpunkte. Der nachhaltigen Energieproduktion mit dem Argument des Bodenverbrauchs von vorn herein einen Riegel vorzuschieben, sollte nicht dazu zählen.