Zukunftsstrategie Bioökonomie

Allgemein Presseaussendungen

Kärnten macht sich auf den Weg in eine ökosoziale Zukunft. Bioökonomie ist dazu ein Schlüssel.

Der European Green Deal ist die faszinierende Vision, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Erde zu machen. Spätestens ab dann dürfen nicht mehr Treibhausgase produziert werden, als durch Kohlenstoffsenken ausgeglichen werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, führen immer mehr europäische Staaten CO2-Steuern ein. Damit wird klar: Klimaschutz wird auch für Unternehmen ein zentraler Wettbewerbsfaktor der Zukunft.

Aber wie kann der Ausstieg aus Öl und Gas gelingen? Durch das Konzept der Bioökonomie! Es steht für eine Neuausrichtung des gesamten Wirtschaftsmodells, indem fossile und mineralische Rohstoffe in möglichst allen Bereichen (Lebensmittelsystem, holzverarbeitende Industrie, Chemie- und Kunststoffindustrie, Energiebereitstellung, etc.) durch nachwachsende Ressourcen ersetzt werden. Das System der Kreislaufwirtschaft ergänzt durch seinen Fokus auf Reststoffnutzung, Abfallvermeidung und Recycling die Bioökonomie hin zu einer noch nachhaltigeren Wirtschaft und beide gemeinsam schaffen regionale Wertschöpfung und neue Green Jobs.

Aufbauend auf die EU-Bioökonomie-Strategie aus 2018 hat Österreich 2019 seine eigene Bioökonomie-Strategie vorgelegt und setzt im aktuellen Regierungsprogramm auf die Bioökonomie als Zukunftskonzept: im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Verbesserung der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen und Energieträger, Fördermaßnahmen für Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Prozesse sowie Rahmenbedingungen um bioökonomiebasierte Produkte wettbewerbsfähig zu machen (z.B. Labeling).

Kärnten nimmt die Herausforderung an

Kärnten hat sich das Ziel gesetzt beim Thema Bioökonomie zum Frontrunner in Österreich zu werden. Das Land will sich damit einen Wettbewerbsvorteil für die Zukunft erarbeiten um Unternehmen ein möglichst klimafreundliches Setting bieten zu können

Kärnten hat eine gute Ausgangsposition! Zum Beispiel in der Energieproduktion werden 53% des gesamten Energiebedarfs werden aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen. Das macht Kärnten gemeinsam mit Schweden zum EU-Spitzenreiter. Zudem versorgt sich Kärnten dank Wasserkraft schon heute mit fast 100% Ökostrom selbst.

Die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung stehen günstig, denn Kärnten hat enormes Potenzial was die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen anlangt:

  • Sonnenland Kärnten: Das Bundesland ist mit seiner ausgezeichneten Sonneneinstrahlung (Klagenfurt ist die Landeshauptstadt mit den meisten Sonnenstunden Österreichs!) prädestiniert für den Ausbau der Erzeugung von Sonnenstrom.
  • Wasserland Kärnten: Als bundesweiter Spitzenreiter nutzt Kärnten seinen Wasserreichtum bereits in 540 Anlagen zur Stromproduktion. Durch Modernisierung von bestehenden und die Errichtung von neuen (Klein-)Wasserkraftwerken besteht noch viel zusätzliches Potenzial.
  • Holzland Kärnten: Mit einem Waldanteil von 62% zählt Kärnten zu den waldreichsten Bundesländern und sitzt auf einem Schatz von 178 Millionen Festmetern Holz. Nur rund 70% des jährlichen Zuwachses werden derzeit genutzt.
  • Agrarland Kärnten: Kärnten besitzt auf Grund seiner klimatischen Verhältnisse eine der vielfältigsten Landwirtschaften in ganz Europa. Neben der Produktion von hochwertigen Lebensmitteln aus bäuerlicher Hand ist viel Potenzial für erneuerbare Rohstoffe von Grünland und Ackerland vorhanden.

Kärnten besitzt aber nicht nur die notwendigen Produktionsfaktoren sondern auch das Know-how, sie zu nutzen. Dazu zählen Photovoltaik- und Solarthermie-Unternehmen von Weltrang sowie extrem potente holzverarbeitende Betriebe (Hasslacher, Offner, Mondi, Stora Enso, etc.), zahlreiche Technologie-Unternehmen (Infineon, Flex, Kohlbach etc.) als auch eine chemische Industrie die geeignet ist, in Zukunft aus biogenen Rohstoffen ökologische Alternativen zu erzeugen.

Auch die politischen Weichen sind gestellt. Mit attraktiven Rahmenbedingungen und einer der besten Förderkulissen in ganz Österreich – vor allem für Biomasse und Photovoltaik – trägt das Land dazu bei, die Transformation hin zu einer Wirtschaft ohne fossile Energieträger zu beschleunigen. Nationale Rahmenbedingungen wie das Erneuerbare Ausbaugesetz ergänzen das Portfolio. Dazu kommen Leuchtturmprojekte wie z.B. „H2Carinthia“ mit dem Ziel, „Grünen Wasserstoff“ als nachhaltigen Energieträger der Zukunft zu etablieren.

Man sieht also, die Voraussetzungen sind da und die Richtung stimmt. Natürlich bleibt noch einiges zu tun um Kärntens Positionierung im Bereich der Bioökonomie auszubauen: Noch fehlt eine Bioökonomie-Strategie die alle Kräfte im Land bündelt und koordiniert, noch muss Bürokratie abgebaut werden, um erneuerbare Rohstoffe bestmöglich nutzen zu können und ein Bioökonomie-Cluster würde die Positionierung Kärntens unterstützen. Trotzdem ist klar: in Kärnten wird an einer enkeltauglichen und ökosozialen Zukunft gebaut. Wer daran mit bauen will, ist in Kärnten an der richtigen Stelle!