Eine Idee hat Geburtstag

Am 28. März lud das Ökosoziale Forum Kärnten zur Festveranstaltung „30 Jahre Ökosoziale Marktwirtschaft“ mit dem Pionier und Gründer der Ökosozialen Idee Vizekanzler a.D. DI Dr. Josef Riegler. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung des Ökosozialen Forums, darunter auch Landesrat DI Christian Benger, der in seinen Grußworten auf die Visionskraft der Ökosozialen Marktwirtschaft hinwies und Josef Riegler dafür dankte, dass er der Welt eine bleibende Idee hinterlassen hat der er sich auch in seinem täglichen politischen Handeln verpflichtet fühlt. Der Präsident des Ökosozialen Forums Kärnten ÖR Walfried Wutscher würdigte in seinen Grußworten dass es Riegler gewesen sei, der vor 30 Jahren als einer der ersten die Notwendigkeit einer Balance zwischen ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit als Grundlage für eine generationengerechte Entwicklung der Gesellschaft erkannt hat. Die Ökosoziale Marktwirtschaft ist in der Agrarpolitik seit damals der Leitstern und vieles was in Österreich in den letzten Jahrzehnten in der Landwirtschaftspolitik umgesetzt wurde, wie z.B. das Agrarumweltprogramm, die Diversifizierungsstrategien, der Ausgleich für die Bergbauern und vieles mehr trägt die ökosoziale Handschrift.

In seinem Festreferat bilanzierte Riegler die wechselvolle Geschichte der Ökosozialen Marktwirtschaft, die nach anfänglichem Enthusiasmus Ende der 1980er in der Phase der grenzenlosen Liberalisierung der Märkte in den 1990ern politisch nicht im Mainstream war. Erst mit der Finanzkrise im Jahr 2008 und der Einsicht, dass der ungezügelte Kapitalismus die Weltwirtschaft an den Rand des Kollaps bringen kann, wurde der ökosoziale Gedanke von den führenden Denkschmieden der Welt wie z.B. dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, den G20, etc. übernommen und findet sich heute unter der Bezeichnung „Green and Inclusive Economy“ auch als wirtschaftliches Leitmodell der Vereinten Nationen wieder. Für die Zukunft sieht Riegler in der Ökosozialen Marktwirtschaft die Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit, wie dem Klimawandel und der Flüchtlingsproblematik. Nur wenn es gelingt, mit ordnungspolitischen Maßnahmen wie z.B. einer ökologischen Steuerreform den Ressourcenverbrauch massiv zu drosseln und über faire Handelsbeziehungen den Menschen in Asien und Afrika einen Anteil am weltweiten Wohlstand zu ermöglichen können diese primären Herausforderungen der Weltgemeinschaft friedlich gelöst werden, zeigt sich der visionäre Vordenker überzeugt.

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