5-Punkte Programm zur nachhaltigen Sicherstellung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung in Kärnten

Forderungen

Klagenfurt, November 2015

Eine wohnortnahe ärztliche Versorgung ist Grundlage für die Lebensqualität am Land. Die flächendeckende medizinische Infrastruktur in den ländlichen Regionen Kärntens steht jedoch am Wendepunkt. In den nächsten Jahren gehen mehr als die Hälfte der Landärzte in Pension, die Nachbesetzung mit Jungmedizinern gestaltet sich auf Grund der Rahmenbedingungen schwierig. Das Ökosoziale Forum Kärnten sieht in dieser Entwicklung eine Gefahr für einen vitalen ländlichen Raum in Kärnten und fordert daher die zuständigen politischen Verantwortlichen im Land Kärnten und im Bund, gemeinsam mit den Systempartnern auf, folgende Maßnahmen umzusetzen:

  1. Einführung und Ausbau einer Erschwerniszulage für Landärzte in Kärnten wie in anderen Bundesländern (z.B. Steiermark) bereits üblich.
  2. Ausdehnung der Öffnungszeiten und Möglichkeit zur Teilung der Kassenverträge zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  3. Änderung des Ärztegesetzes im Zusammenhang mit Gruppenpraxen: durch eine flexiblere Ausgestaltung soll die Zusammenarbeit von Ärztinnen möglich werden.
  4. Stärkung der Lehrpraxis: Ausbildungsreform mit verpflichtender, einjähriger Lehrpraxis und aufkommensneutrale Sicherstellung der Finanzierung derselben
  5. Stärkung der Hausapotheken durch Novellierung des Apothekengesetzes (Erleichterung von Neugründungen, Schutz bei Übergabe von Ordinationen, Regelung geographischer Sonderfälle, etc.)

Rückfragehinweis:
DI Mag. Bernhard Rebernig, Geschäftsführer Ökosoziales Forum Kärnten (kaernten@oekosozial.at; 0676/ 83 555 347)