3. Zukunftskino „Kaufen für die Müllhalde“

Nachlese

„Die psychologische Obsoleszenz wird zu einem zunehmenden Problem. 80% der weggeworfenen Produkte wären noch funktionsfähig. “ 

Am Mittwoch, den 11.04.2018, fand die die zweite Auflage unseres Zukunftskinos in Kooperation mit dem Rektorat und der ÖH FH Kärnten und dem Rektorat der FH Kärnten statt.

In diesem Zukunftskino sahen wir uns anhand des Films „Kaufen für die Müllhalde“ an, was es mit der geplanten Obsoleszenz auf sich hat. Dabei handelt es sich um eine bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, um die Wirtschaft in Schwung zu halten. In ihrem Film beleuchtet Cosima Dannoritzer die Entwicklung unserer Konsumgesellschaft und richtet ihr Hauptaugenmerk auf unsere Wegwerfmentalität. „Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“, hieß es schon in den 1920er Jahren. In dieser Zeit beginnt mit der Verkürzung der Lebensdauer von Glühbirnen auch die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Doch der Film zeigt, nicht nur bei Glühbirnen, sondern auch bei Nylonstrümpfen, Druckern und Mobiltelefonen liegt die Vermutung nahe, dass in diesen Produkten das Abnutzungsdatum bereits eingeplant wurde. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die Leidtragenden sind wie so oft die Bewohner von Entwicklungsländern, wo der Elektromüll unter widrigen Umständen recycelt wird. Es liegt an jedem Einzelnen, sein Konsumverhalten zu ändern, und die Reparatur einem Neukauf vorzuziehen.

Der Filmvorführung folgte eine Podiumsdiskussion mit Dr. Renate Hübner, Leiterin des Studienbereichs Nachhaltigkeit an der Universität Klagenfurt, und Werner Kastiunig, Reparatur-Experte des RepairCafé Villach, welche die Inputs des Films um viele weitere spannende Aspekte ergänzten. Unter reger Beteiligung des Publikums wurden Diskrepanzen zwischen dem Produkthaftungsgesetz und dem Abfallwirtschaftsgesetz, die fast schon manipulative Wirkung der Werbung, das zunehmende Problem der psychologischen Obsoleszenzs sowie Möglichkeiten, um das derzeitige Wirtschaftssystem zu verändern besprochen. In ihren Abschlussstatements waren sich beide Diskutanten einig, dass auch wir Verbraucher uns in die Pflicht nehmen müssen, den das größte Problem ist für sie die immer geringere Nutzungsdauer von Produkten durch den Konsumenten. Ein Produkt darf erst dann weggeworfen werden, wenn man zumindest versucht hat es zu reparierten!

Wir danken unseren Partnern der Fachhochschule und unseren externen DiskutantInnen für diese gelungene Veranstaltung und freuen uns schon auf das nächste Zukunftskino!