Ein Impuls unseres Ehrenpräsidenten, Vizekanzler a.D. Josef Riegler
Am 1. September 2025 hat unser Ehrenpräsident Vizekanzler a.D. Josef Riegler im Rahmen des Tags der Schöpfungsverantwortung erneut eindrucksvoll aufgezeigt, wie eng soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verbunden sind.
Unter dem Leitwort
„Wandle unser Herz und unseren Geist aus der Raffgier zur Sanftmut des Gärtners“
stellte Riegler die zentrale Frage des heurigen Tages:
Wie gerecht ist sozial – und welche Verantwortung tragen wir gegenüber der Schöpfung?
Dringlichkeit der Klimakrise
Riegler verwies auf die dramatischen Entwicklungen der vergangenen Jahre, vom deutlichen Temperaturanstieg in Österreich bis hin zu milliardenschweren Schäden durch Naturkatastrophen. Während die Emissionen in Österreich zuletzt rückläufig waren, steigt die Belastung weltweit weiter an – ein deutlicher Hinweis darauf, dass nationale Bemühungen nur im globalen Kontext Wirkung entfalten können.
„Nichts zu tun ist unmoralisch“
An die Initiative von Papst Franziskus anknüpfend, erinnerte Riegler daran, dass wirkungsvolle Klimapolitik drei Dimensionen braucht:
- Minderung der Treibhausgase
- Anpassung an die Klimaveränderungen
- gesellschaftliche Transformation
Gerade die weltweite Verantwortung sei unverzichtbar, denn der CO₂-Gehalt der Atmosphäre hat historisch beispiellose Höhen erreicht.
Die Dreifachstrategie der Zukunft
Riegler unterstrich, dass Klimaschutz nur mit einem global wirksamen Ansatz gelingen kann. Dazu gehören:
- deutliche Reduktion der Emissionen,
- eine klimaaktive Land- und Forstwirtschaft,
- sowie innovative Technologien, die CO₂ aus der Atmosphäre zurückholen können.
Ein globaler CO₂-Preis sei dafür ein zentraler Hebel.
Ökosoziale Marktwirtschaft als Leitidee
Als geistiger Vater des Modells der Ökosozialen Marktwirtschaft machte Riegler deutlich, dass nachhaltiges Wirtschaften nur gelingen kann, wenn ökologische und soziale Aspekte konsequent mitgedacht werden. Er erinnerte daran, dass dieses Modell zu den prägenden Ideen christdemokratischer Politik in Europa zählt.
Hoffnung als Grundlage des Handelns
Zum Abschluss zitierte Riegler Václav Havel:
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat.“
In dieser Haltung liege die Kraft, die Schöpfung nicht nur zu bewahren, sondern aktiv zu gestalten.

