Siegfried Nagl als Präsident des Ökosozialen Forums Steiermark wiedergewählt
(Graz, 09.10.2013) „Gerade heute ist der Gründungsgedanke des Ökosozialen Forums aktueller denn je. Der Klimawandel ist Realität und die fossile Treibstoffarmut wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verstärken. Auf der anderen Seite bieten Erneuerbare Energien große Chancen für die weitere gesellschaftliche Entwicklung“, erklärte der Grazer Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl im Rahmen der Vollversammlung des Ökosozialen Forums Steiermark im Bildungshaus Schloss St. Martin.
Nagl, wie auch Vize-Präsident Erwin Stubenschrott, seines Zeichens KWB-Geschäftsführer, wurden von der Vollversammlung für die kommende Periode in ihrem Amt bestätigt. Neu im Vorstand sind die zweite Vizepräsidentin Anna Thaler (Direktorin des Bildungshauses St. Martin) und Geschäftsführer Christian Köberl. Der gebürtige Grazer leitete bereits den Aufbau von internationalen Clusterkooperationen im Umwelttechnikbereich. Köberl ersetzt in seiner Funktion den bisherigen Geschäftsführer Josef Kaltenegger. Dessen großes Engagement wurde von Nagl an diesem Abend besonders hervorgehoben: „Josef Kaltenegger hat das Ökosoziale Forum in der Steiermark von Anfang an geführt und geleitet. Damit hat er über Jahrzehnte wertvolle Aufbauarbeit geleistet, für die man ihm gar nicht genug danken kann. Mit Christian Köberl haben wir nun einen Experten für unser Team gefunden, der wiederum neue Ansätze und Initiativen in das Ökosoziale Forum einbringen wird.“
Erfolgreiche Arbeit und neue Impulse
Für die kommenden vier Jahre hat sich das Ökosoziale Forum viel vorgenommen. Neben den erfolgreichen Initiativen der letzten Jahre sollen dabei auch neue Ansätze zum Tragen kommen. Der Grazer Bürgermeister will dabei verstärkt auch die steirische Jugend mit einbinden: „Das ökosoziale Modell ist ein Zukunftsmodell und dadurch gerade für die Jugend relevant. Nur wenn wir heute die richtigen Schritte setzen, können wir den nächsten Generationen eine ebenso lebenswerte Steiermark hinterlassen. Deshalb ist es für uns immens wichtig, gerade die junge Generation für unsere Grundwerte und den ökosozialen Gedanken zu begeistern und sie in unsere Arbeit mit einzubinden.“
Generell will man in den kommenden vier Jahren noch mehr in die steirischen Regionen hinaus wirken. Unter dem Motto „Vom Think-Tank zum Do-Tank“ wird man zusammen mit steirischen Gemeinden ökosoziale Initiativen konzipieren und umsetzen. „In der Stadt Graz haben wir schon einiges weitergebracht, zum Beispiel mit unserer Fernwärmeoffensive. Um näher bei den Steirerinnen und Steirern zu sein, werden wir in Zukunft aber auch vermehrt in den steirischen Regionen präsent sein. Damit werden wir auch für die Steirerinnen und Steirer außerhalb der großen Ballungszentren spürbarer“, so Nagl.
Rose sieht Steiermark als starken Standort
Für den inhaltlichen Part der Vollversammlung sorgte an diesem Abend der ehemalige Chef-Stratege der Fa. Shell, Karl Rose. Dieser ging in seinem Festreferat vor allem auf die Potenziale aber auch die Trugschlüsse im Bereich Erneuerbare Energien ein: „Die Energiewende ist langfristig möglich, kurzfristig und mittelfristig gesehen, bleibe ich aber skeptisch.“ Die größten Hürden sieht Rose in den fehlenden Netzkapazitäten sowie der fehlenden Möglichkeit, zu Leistungsspitzen erzeugten Strom in ausreichender Menge zu speichern. Diese Probleme seien zwei wesentliche Erfolgsfaktoren für eine wirkliche Energiewende: „Ja, Veränderungen werden kommen, das große globale Umdenken sehe ich heute aber noch nicht.“
Die Steiermark ist für den ehemaligen Chef-Strategen ein zukunftsweisender Standort: „Die enge Verzahnung von Forschung und Wirtschaft ist eine zentrale Stärke des Standortes Steiermark. Die Herausforderungen der Zukunft liegen für uns insbesondere in der Integration der Informations- und Kommunikations-Technologien in die Umwelttechnik.“ Rose ist heute für das World Energy Council tätig und wurde 2011 in den Aufsichtsrat der Energie Steiermark AG berufen.