Was passiert wenn 18 Jugendliche aus der Übergangsstufe des Bildungszentrums der Caritas St. Pölten in die HBLA-Sitzenberg kommen? Dies geschah am Donnerstag den 18. Mai 2017. Der 3. Jahrgang bereitete ein buntes Programm für die Flüchtlinge vor.
Die Gäste lernten bei einem kurzen Rundgang das Schloss kennen. Sie konnten es kaum fassen, dass hier Unterricht stattfindet. Das schöne Ambiente, die kunstvollen Räume und die ruhevolle Gegend beeindruckte sie sehr. Um die Gruppen aufeinander einzustimmen, spielten sie ein Kennenlernspiel auf der Schlossterrasse. Nach dem Spiel begleiteten die Schülerinnen die Jugendlichen zur Gärtnerei und Landwirtschaft. Der Stationenbetrieb geleitet von den Schülerinnen sollte den Flüchtlingen das Thema „Landwirtschaft und Garten“ näher bringen. Sie longierten und putzten die Pferde, pflanzten ihre eigene Zimmerpflanze, ernteten Kräuter für ein Kräuterwasser und nahmen an einer Führung durch die Schullandwirtschaft teil. Bei der Führung wurde ein Augenmerk auf die Produkte der österreichischen Landwirtschaft gelegt. Seit 2015 wurden 139.000 Asylanträge gestellt, sie sind also auch als eine starke Kaufkraft zu sehen. Die Sensibilisierung dieser Art von Konsumenten muss daher forciert werden.
Für einige von den Gästen war es der erste Kontakt mit einem Pferd, doch mit Stolz traute sich zum Schluss jeder Bursch und jedes Mädchen ein Pferd zu führen und zu berühren. Diese und andere Hemmungen lösten sich im Laufe des Nachmittages in Luft auf. Die gemeinsame Jause mit Aufstrich, Brot und Kräuterwasser war nach dem erlebnisreichen Stationenbetrieb genau das Richtige.
Der letzte Part wurde individuell von den Schülern in Gesprächsgruppen gestaltet. Die Flüchtlinge teilten sich in die Herkunftsländer auf und erzählten den Sitzenberger Schülerinnen über ihre Vergangenheit und Zukunftspläne. Fragen beiderseits wurden geklärt und viel dabei gelacht. Dies war auch eine gute Übung für die bevorstehende Deutschprüfung.
Es war ein Nachmittag mit vielen schönen Momenten. Es gibt ein gutes Gefühl, aufgenommen und angenommen zu sein, so wie man ist. Eva Berger-Wisböck, die die Gruppe begleitete meinte dazu: „Ich glaube, es war für alle eine Erfahrung von Glück. Christina und die Mädchen aus dem 3. Jahrgang haben etwas Wunderbares möglich gemacht. Wahrscheinlich waren es einige Stunden, in denen heiles Leben spürbar geworden ist. Auf der Heimreise waren alle sehr gut aufgelegt und friedlich und fröhlich miteinander.“
Die Sitzenberger haben schon gefragt, wann wir das wieder machen können….