Nachbericht: 10 Milliarden – wie werden wir alle satt?

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Gestern Abend durften wir den deutschen Dokumentarfilmer Valentin Thurn und über 100 BesucherInnen in Sankt Magdalena begrüßen. Eine 45-minütige Filmsequenz aus „10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“ gab sehr interessante Einblicke und mögliche Lösungsansätze zur Frage, wie die auf 10 Milliarden Menschen steigende Weltbevölkerung künftig ernährt werden kann.

Den von Massentierhaltung, Monokulturen und Gen-Fleisch überzeugten Fortschrittsgläubigen stehen die biologische Landwirtschaft, Kleinbauern und Selbstversorgergemeinschaften gegenüber, die zwar weniger Masse produzieren, dafür aber schonend mit den begrenzten Ressourcen umgehen. „Es gibt kein einfaches Patentrezept, was zu tun ist“ sagt Thurn. „Es wäre falsch zu sagen, die Lösung ist, alles Bio zu erzeugen oder dass alle vegan leben sollen.“

Der Film soll aufrütteln, und jede/r von uns hat Möglichkeiten, im Kleinen etwas zu verändern, beispielsweise in Hinblick auf die Wertschätzung der Lebensmittel. „Um 10 Milliarden Menschen zu ernähren, braucht es gar keine weitere Produktionssteigerung in der Zukunft.“ erklärt Thurn. „Wir produzieren bereits jetzt genug für 12 Milliarden Menschen! 30% der Produktion werden aber nicht genutzt – in westlichen Ländern wird viel weggeworfen und verschwendet. In Entwicklungsländern fehlt es leider oft an Kühl- und Transportmöglichkeiten, sodass wertvolle Nahrungsmittel verderben.“

„Mit dem Kauf regionaler Produkte kann man die globale Entwicklung durchaus beeinflussen.“ ergänzte auch Landesrat Max Hiegelsberger. In Oberösterreich hat nun auch die Idee der Einführung sogenannter Ernährungsräte Einzug gehalten. Das sind Zusammenschlüsse engagierter Personen, die gemeinsam lokale Ernährungs- und Versorgungsmöglichkeiten initiieren.

Ein interessanter Abend, der mit einigen guten Gesprächen, Fragestellungen aus dem Publikum und auch reger Diskussion ausklang. Gelungen ist es auf jeden Fall, gemeinsam über den Tellerrand zu blicken, Bewusstsein zu bilden und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln zu animieren.