Workshop liefert Basiswissen zu den neuen Proteinquellen
Sie sind in aller Munde: die neuen Proteinquellen – ob Insekten, Pilze, Algen oder doch Fleisch und Milch aus der Petrischale. Am 10. Juni fand der Workshop im Management Club statt, bei dem junge Menschen aus der landwirtschaftlichen Praxis bis hin zu (Agrar-)Student:innen der BOKU zusammenkamen. Die Teilnehmer:innen erhielten einen mehrperspektivischen Einblick und neue Denkanstöße zu den neuen Proteinquellen.
Martin Hosner, Pressereferent im Ökosozialen Forum, eröffnete den Workshop mit einem Status quo und Überblick zu den konventionellen (traditionelles tierisches und pflanzliches Eiweiß) als auch alternativen (plant-based Eiweiß, Eiweiß aus Fermentation und Zellkulturen) Proteinquellen. Wilhelm Windisch, Experte im Bereich Tierernährung, hob hervor, dass die Erzeugung von Eiweiß untrennbar mit dem Umsatz von Biomasse verbunden ist. Er schloss seinen Vortrag mit der Aussage, dass tierisches Eiweiß weiterhin existieren werde, allerdings primär nur noch von Wiederkäuern und im Mix mit anderen Proteinquellen gemäß dem Prinzip Teller > Trog > Tank. Aleksandra Fuchs, Expertin in Molekular- und Mikrobiologie, verdeutlichte die Vor- und Nachteile von Laborfleisch und zeigte auf, wie es in die Landwirtschaft integriert werden kann.
Die Praxisbeispiele zeigten, wie diese neuen Proteinquellen aktuell schon effektiv und zielführend in der Landwirtschaft integriert und umgesetzt werden. Die Palette reichte von Mehlwürmern aus Kärnten (PrimeInsects), über Tofu (Waldviertler Tofu) und Spirulina-Algen (Spirulix) aus Niederösterreich bis hin zur Pilzzucht (ATTA).
Im Anschluss an die Vorträge fand eine rege Diskussion zwischen den Teilnehmer:innen statt, bei der die Chancen und Herausforderungen der neuen Proteinquellen als ökosoziale Innovation im Hinblick auf Umwelt, Landwirtschaft und Gesellschaft erörtert wurden.