Freitag 26. Jänner 2024

Österreichische Kontrollbank (OeKB), Wien


Journalismus soll Gesprächsbasis zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz unterstützen

Beim Fachtag Kommunikation der 71. Wintertagung stand die Frage im Mittelpunkt, wie kontroverse landwirtschaftliche Themen kommuniziert werden können. Wolfgang Schweiger, Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim, hat Handlungsempfehlungen erarbeitet, wie die Gesprächsbasis zwischen Akteur:innen aus Landwirtschaft und Naturschutz verbessert werden kann: „Der öffentliche Diskurs und das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz sind schwierig. Das liegt zum Teil an mangelndem Wissen übereinander und Verständnis füreinander, zum Teil an einem überforderten Journalismus. Dabei gibt es viele erfolgreiche Dialog- und Kooperationsprojekte. Durch professionellere Kommunikation können diese Positivbeispiele zu öffentlich beachteten und begeisternden Leuchttürmen werden.“

Die Notwendigkeit einer konstruktiven Gesprächsbasis betonte auch der Journalist, Autor und Podcaster Andreas Sator. „Zehn Milliarden Menschen zu ernähren, ohne dass wir die Erde für unsere Kinder kaputt machen: Die Lösungen dafür gibt’s schon. Damit sie umgesetzt werden können, müssen alle einen Schritt aufeinander zu machen, von Bauer bis NGO zu Politik“, appellierte Sator.

Richtige Kommunikation heißt Aufeinander-zugehen

Das Credo der Agrarkommunikations-Stunde ist: Aufeinander-zugehen. Laut Katharina Seuser, Professorin für Journalistik und Medienproduktion an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, gäbe es sehr viele interessierte Menschen, die gerne etwas über Ernährung und Landwirtschaft hören, lesen oder sehen. Für die Agrarbranche ist hierbei eine zielgruppengerechte Kommunikation wesentlich, betonte Wolfgang Schweiger. Eine wichtige Frage sei: Wen will ich erreichen? Ist die Zielgruppe definiert, kann diese über mehrere Kanäle angesprochen werden: Fachmedien, Publikumsmedien, Soziale Medien etc. Die Diskutierenden appelierten aber vor allem an den persönlichen Kontakt. Andreas Sator erklärte, dass Landwirt:innen auch einmal mit Journalist:innen für Lob, Kritik oder Themenvorschläge direkt Kontakt aufnehmen können. Bernhard Weber, Chefredakteur der Österreichischen BauernZeitung, meinte, dass es Fachjournalist:innen weiterbringen könne, wenn man sich innerhalb der Branche vernetzt.

Der zweite Tagungsblock unterzog KI-Anwendungen einem Realitäts-Check für die journalistische Praxis. Katharina Schell, stellvertretende Chefredakteurin der APA und zuständig für digitale Innovationen, fasste ihre Erfahrungen zusammen: „KI kann im Kommunikations-Alltag klug und effizient eingesetzt werden. Man sollte sich dabei aber nicht von aktuellen Hypes blenden lassen, sondern informiert und strategisch fundiert entscheiden, was man der Maschine anvertrauen will – und was nicht.“

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