Mit welchen Herausforderungen die heimischen Schweinehalter derzeit konfrontiert sind, beschäftigt sich der Fachtag Schweinehaltung in Welse. Neben Marktanalysen und Tierwohlmodulen steht unter anderem auch die Vorstellung der Abferkelbucht Pro-Sau im Programm.
Anrechenbar für TGD-Weiterbildung 2 Stunden
Bernadette Laister, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, St. Pölten (derzeit in Karenz) und
Ludger Schulze Pals, Chefredakteur von top agrar online, Münster, Deutschland
09:00 Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen
Block I: Österreichische Schweinehaltung – Umfeld und Anforderungen
09:30 Begrüßung
Jakob Auer, Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Wien
09:45 Schweinehaltung in Europa – Produktion und Markt
Albert Hortmann-Scholten, Leiter des Fachbereichs Betriebswirtschaft, Markt, Unternehmensberatung, Familie und Betrieb, Sozioökonomische Beratung, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg
10:15 Anforderungen an die Tierhaltung – Wo die Politik in Zukunft ansetzen muss
Sabine Oberhauser, Gesundheitsministerin, BMGF, Wien (angefragt)
10:30 Podiums- und Publikumsdiskussion: Landwirtschaft mittendrin – zwischen gut und günstig
Sabine Oberhauser (angefragt),
Heli Dungler, Gründer und Präsident von Vier Pfoten, Wien
Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der REWE International AG, Wr. Neudorf
Sabine Pail, Schweinebäuerin aus der Steiermark
Josef Plank, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Wien
11:45 Mittagspause
Block II: Antworten aufsteigende Anforderungen an die BäuerInnen
13:15 Differenzierung und Verbesserung durch die Tierwohlmodule der AMA
Martin Gressl, Leiter der Abteilung Qualitätsmanagement, Agrarmarkt Austria Marketing GmbH, Wien
13:45 Abferkelbucht „Pro-Sau“: Idee und Erfahrungen
Johann Stinglmayr, Leiter der Beratungsstelle Schweineproduktion, Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Wels
Herbert Telser, Leiter des Schweinestalles, Landwirtschaftliche Fachschule Hatzendorf
14:25 Bauern und Tierärzte – Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer, Wien
14:45 Podiums- und Publikumsdiskussion: Wer wird uns morgen versorgen?
Kurt Frühwirth, Martin Gressl, Johann Stinglmayr, Herbert Telser,
Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Linz
15:45 Ende
Hier können Sie das Tagungsprogramm für den Fachtag Schweinehaltung downloaden.
2017 Tagesflyer Schweinehaltung ÖSF
Jakob Auer, Präsident des Österreichischen Bauernbundes und Abgeordneter zum Nationalrat
„Unsere Bäuerinnen und Bauern sind Profis in der Produktion. Gerade die Situation im vergangenen Jahr hat aber gezeigt, dass wir in der Landwirtschaft von Ernährern zu Erklärern werden müssen. Denn durch eine enge Partnerschaft mit Konsumenten und Handel können wir die immer volatileren Marktbedingungen abfedern und die heimische Produktion stützen und fördern.“
Albert Hortmann-Scholten, Unternehmensbereichleiter Betriebwirtschaft und Markt bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
„Der Tierschutz genießt in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert und wird in den nächsten Jahren die Entwicklung der Nutztierhaltung weiter stark prägen. Die Haltung von Nutztieren ist immer ein Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Tiere und den wirtschaftlichen Anforderungen der Landwirte und Verbraucher. Der Gesetzgeber aber auch NGO´s und der LEH müssen angesichts von Globalisierungstendenzen an den Agrarmärkten darauf achten, dass die überwiegend bäuerlich geprägte Landwirtschaft ökonomisch nicht überfordert wird.“
Heli Dungler, Gründer und Stiftungspräsident von VIER PFOTEN„VIER PFOTEN engagiert sich aktiv für den Schutz von Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung erarbeitet VIER PFOTEN konstruktive Lösungsmodelle und setzt diese in die Praxis um. Erfreulicherweise ist es VIER PFOTEN in der Vergangenheit auf diese Weise oft gelungen, Wegweiser für zukünftige Entwicklungen im Sinne des Tierschutzes zu sein. In der Tierschutzarbeit stößt man immer wieder auf Widerstand von Seiten derer, die wirtschaftliche Vorteile aus Tieren ziehen und Tiere als reine Ware sehen. Wir benötigen ein System, das durch fairen Umgang miteinander geprägt ist, in dem Tiere fair gehalten werden, Landwirte fair entlohnt werden und Konsumenten Qualitätsprodukte erwerben können und nicht durch Verpackungsetiketten irregeführt werden. Der Umgang mit Tieren darf nicht auf finanziellen Werten basieren, sondern auf Respekt und Wertschätzung.“
Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der REWE International AG
„Mein Beitrag zur Wintertagung: die Diskussion der Schweinehaltung aus Sicht des Lebensmittelhandels im Spannungsfeld zwischen Tierwohl, Qualität und Preis.“
Sabine Pail, Schweinebäuerin
„Wir Bauern produzieren für jene, die unsere Leistungen honorieren. In einem fairen Umfeld ist Vieles möglich.“
Josef Plank, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich
„Zentrale Herausforderung ist die Sicherung eines zufriedenstellenden Anteils der Bauern an der Wertschöpfungskette bei steigender Konzentration auf der Abnehmerseite. Gemeinsam abgestimmte Produktionskriterien und Zusammenrücken der bäuerlichen Betriebe und Vermarkter sind Teil der Lösung.“
Martin Greßl, Leiter Qualitätsmanagement und Prokurist der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH„Die Haltungsbedingungen bei Schweinen stehen immer öfter im Fokus kritischer Berichterstattungen. Gemeinsam mit Vertretern der Schweinebranche und des Lebensmittelhandels hat die AMA-Marketing im Rahmen des AMA-Gütesiegelprogrammes ein freiwilliges Modul „Mehr Tierwohl“ erarbeitet. Ziel ist es, das Tierwohl durch mehr Platz und Förderung natürlicher Verhaltensweisen zu erhöhen.“
Johann Stinglmayr, Leiter der Beratungsstelle Schweineproduktion in Oberösterreich und Geschäftsführer VLV-Ferkelringe Oberösterreich
„Ich werde den aktuellen Stand des Forschungsprojektes Pro SAU darstellen und berichten, wie es weitergeht. Der Endbericht muss Mitte des Jahres 2017 an die beiden auftraggebenden Ministerien MBGF und BMLFUW übergeben werden.“
Herbert Telser, Leiter des Lehr- und Versuchsstalls der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf
„Als einer der Praxisbetriebe im Forschungsprojekt Pro SAU möchte ich meine Erfahrungen im Umgang mit den neuen Bewegungsbuchten an meine Berufskollegen aber auch die politischen Entscheidungsträger weitergeben. Auch ich war und bin im Umgang von Neuem stets froh, Praxiserfahrungen vermittelt zu bekommen.“
Kurt Frühwirth, Tierarzt und Präsident der Österreichischen Tierärztekammer„Die Produktion von qualitativ hochwertigen tierischen Lebensmitteln wird auch in Zukunft nur durch intensive Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Veterinären möglich sein. Mehr Investitionen in tierärztliche Betreuung und Beratung sorgen für gesündere Tiere, Nachhaltigkeit und langfristig besseren wirtschaftlichen Erfolg.“
Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich„Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren qualitativ hochwertige Lebensmittel auf höchstem Niveau. Voraussetzung für diese hohen Produktionsstandards ist eine faire, abgesicherte und wettbewerbsfähige Produktionsmöglichkeit, um Einkommen zu erwirtschaften. Hoher Tierschutzstandard kann langfristig nur mit wirtschaftlicher Produktion umgesetzt werden.“