Nachhaltiges Konsumverhalten verringert den Verkehr. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen VCÖ-Untersuchung. Und: Mit welchem Verkehrsmittel der tägliche Einkauf erledigt wird, hat großen Einfluss auf die Umweltbilanz des Einkaufs.
Rund 30 Prozent der in Österreich transportierten Güter sind Konsumgüter, das sind mehr als 140 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 80 Prozent davon werden mit dem Lkw transportiert. Regionalität verringert den Transportaufwand. Weintrauben aus Apulien beispielsweise haben einen rund 31 Mal längeren Transportweg nach Wien als Weintrauben aus der Region Neusiedlersee. Inklusive Anbau verursachen die Weintrauben aus Apulien mit rund 600 Gramm CO2 pro Kilogramm doppelt so viele Treibhausgase wie die burgenländischen Trauben.
Zusätzlich werden auf den letzten Kilometer – verhältnismäßig noch mehr – Emissionen ausgestoßen. Wenn die Trauben vom Supermarkt am Ortsrand mit dem Auto nachhause gebracht werden, entstehen bei einer zehn Kilometer langen Fahrt vier Mal so viele CO2 -Emissionen wie anteilsmäßig beim Transport aus Apulien und sogar acht Mal so viele wie beim Transport vom Neusiedlersee.
Die VCÖ-Publikation „Weniger Verkehr durch nachhaltigen Konsum“ zeigt, dass die Verkehrsmittelwahl wesentlich vom Standort des Geschäfts abhängt. Zu einer Supermarktfiliale, die sich am Ortsrand von Purkersdorf befindet, kommen 92 Prozent der Einkaufenden mit dem Auto, zur Filiale der gleichen Kette im Ortskern sind es nur 34 Prozent. Bei zentral gelegenen Filialen in Wien ist der Autoanteil noch geringer, bei diesen Filialen kommen 60 bis 90 Prozent der Kundinnen und Kunden zu Fuß.
Der VCÖ fordert daher eine verkehrssparende Raumordnung, die die Nahversorgung fördert und den Bau neuer Einkaufszentren am Ortsrand verhindert. Zudem seien bestehende Einkaufszentren an den Öffentlichen Verkehr anzuschließen und für Großparkplätze eine Parkplatzabgabe für die Betreiber einzuführen.