Ressourcen sind das Rückgrat jeder Volkswirtschaft. Ihre Transformation in Güter und Dienstleistungen entlang von Wertschöpfungsketten erlaubt es, Wohlstand zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Wir nutzen sowohl abiotische (fossile Energieträger, Erze, mineralische Rohstoffe) als auch biotische (erneuerbare Ressourcen pflanzlichen und tierischen Ursprungs) Rohstoffe sowie Wasser, Boden, Luft, die biologische Vielfalt, Flächen aber auch Wind, Solarenergie als Energiequelle. Unser Ressourcenverbrauch hat aber solche Dimensionen angenommen, dass wir nicht nur die Möglichkeiten zukünftiger Generationen drastisch beschneiden, sondern mittlerweile auch selbst den Folgen des ungezügelten Ressourcenverbrauchs ausgesetzt sind. Sei es Umweltverschmutzung, Wasser- und Bodenverbrauch, Klimawandel oder der Anstieg der Weltmeere.
Daher ist es notwendig, die Wirtschaft auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen und erneuerbare Ressourcen mehr und mehr in den Wirtschaftskreislauf zu integrieren. Auf der einen Seite muss dies bei der Stromerzeugung durch den Einsatz von Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie passieren und auf der anderen Seite muss vor allem die Verwendung von Erdöl sukzessive eingeschränkt und durch nachhaltig produzierte Rohstoffe ersetzt werden. Dazu wird es aber notwendig sein, der massiven Subventionierung von fossilen Ressourcen (das gilt im Übrigen auch für Nuklearenergie) Einhalt zu gebieten und das volle Potential erneuerbarer Rohstoffe durch Forschung und Entwicklung zu erschließen.
Europa kann nicht wie andere Kontinente mit einer reichen Ausstattung leicht förderbarer abiotischer Ressourcen aufwarten. Dieser Mangel schlägt sich allerdings in einer vergleichsweise hohen Effizienz beim Ressourceneinsatz nieder. Der sparsame Einsatz von Energie und Rohstoffen wird künftig nicht nur für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt entscheidend sein, sondern auch für die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit eines Landes, da die Nutzung der notwendigen Technologien einen wesentlichen Vorsprung gegenüber den weiterhin fossil produzierenden Wirtschaften bedeuten wird. Zukünftig werden diese Technologien und Dienstleistungen in andere Industrieländer, aber besonders in Schwellen- und Entwicklungsländer exportiert werden können.
Weltweit wird immer mehr auf die Nutzung eigener, heimischer und erneuerbarer Rohstoffe abgezielt, da diese nicht nur nachhaltig produziert werden können und den gesamten Wirtschaftskreislauf ökologisieren helfen, sondern auch, weil dadurch Arbeitsplätze im Inland geschaffen und gleichzeitig die Transportwege kurz gehalten werden. Bisher haben wir weltweit so gewirtschaftet als hätten wir eineinhalb Erden zur Verfügung (die österreichische Art zu wirtschaften bräuchte sogar drei Planeten) – nur eine nachhaltige Ressourcennutzung, die innerhalb der Regenerationsfähigkeit des Planeten liegt, wird der Menschheit langfristig das Überleben sichern.