Tirol
Mit der Entwicklung des Gemeindezentrums wollten wir einen Raum der Begegnung für die Bevölkerung schaffen. Ein Dorfplatz, die Ordination für den Sprengelarzt, das Gemeindeamt, das Tourismusbüro, die Postpartnerstelle, ein Wohnhaus für betreubares Wohnen, Startwohnungen für junge Menschen und ein Lebensmittelgeschäft standen auf der Wunschliste. In Absprache mit der Abteilung Dorferneuerung, AUT (Architektur und Tirol), der Architektenkammer und den Landhausjuristen haben wir ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren mit Bürgerbeteiligung durchgeführt. Der erste Teil bestand aus einer offenen Bewerbungsausschreibung, der zweite Teil aus einem Bürgerbeteiligungsprozess. Die gesamte Bevölkerung, Schüler und Nachbarn wurden eingeladen. Die Architekten legten die ausgearbeiteten Projekte, die auf dieser Grundlage erstellt wurden, anonym vor. Bei der Jurysitzung durfte auch die ganze Bevölkerung dabei sein. Sehr positiv wurde bewertet, dass der Juryvorsitzende alle Projekte fachlich fundiert erklärte. Direkt auf dem Baugrundstück hat er anhand der Modelle und der angrenzenden Gebäude die Höhen und Grenzabstände erläutert. Die Entscheidung wurde jedoch von der Jury getroffen. Die Bevölkerung konnte bei der Bekanntgabe dabei sein. Nachdem sehr viele BürgerInnen bei diesem Prozess involviert waren, gab es nach der Entscheidung keine Kritik. Bei der Bauverhandlung konnten bereits Vereinbarungen mit den Nachbarn bezüglich Anbringung von Erdankern für die Baugrubensicherung abgeschlossen werden. Dieser Beteiligungsprozess hat die Akzeptanz in der Bevölkerung erhalten.
Nähere Informationen unter www.fliess.at
Architektenwettbewerbe tragen zu erhöhtem Verständnis für Baukultur bei. Dies hat zur Folge, dass seit einigen Jahren auch bei privaten Bauvorhaben die Leistungen der Architekten in Anspruch genommen werden. Die Qualität der Baueinreichungen steigt entsprechend stark an, dies ist auch für ländliche Gemeinden ein Gewinn für das Landschaftsbild.
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