Salzburg

In der Vergangenheit wurde das Schutzgut Boden von Planern und in Umweltberichten sehr unterschiedlich behandelt. Eine Vergleichbarkeit war daher kaum möglich. Die Fachdienststelle Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen des Landes Salzburg nahm sich 2010 dieses Problems an. Gemeinsam mit dem Planungsbüros Regioplan Ingenieure, ARNAL und Land-Plan wurde ein Leitfaden „Bodenschutz bei Planungsvorhaben“ erarbeitet. Betrachtet wurden wesentliche Funktionen des Bodens im Naturhaushalt: die Lebensraum-, Standort-, Produktions-, Regler-, Puffer- und Archivfunktion. Der Leitfaden vermittelt gleichzeitig die Methoden zur Bewertung von Bodenfunktionen, legt die Auswahl der Datengrundlagen und die Kriterien für die Bewertung fest und liefert Vorschläge für Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen der Planung auf den Boden. Die Beschaffung der Daten war damals jedoch analog und nur ausschnittsweise möglich. In den Jahren 2011 und 2012 wurden die Daten der Bodenschätzung für das gesamte Landesgebiet Salzburg angekauft und mit der Unterstützung des Büros Land Plan eine landesweite Karte zur Bodenfunktionsbewertung ausgearbeitet. Die Daten (Bodenfunktionskarten) sind über den Geodatenviewer des Landes Salzburg (SAGISonline) frei verfügbar und visuell auch mit anderen Plänen wie z. B. dem Flächenwidmungsplan kombinierbar. Zur Interpretation wird zusätzlich eine Lesehilfe zur Bodenfunktionsbewertung angeboten. Planungsentscheidungen haben somit eine einheitliche Entscheidungsgrundlage gewonnen und sind auch für Privatpersonen transparenter und nachvollziehbarer.

Nähere Informationen unter www.salzburg.gv.at


Mit der Bodenfunktionsbewertung steht uns Raumplanern ein einfaches und effizientes Instrument zur Verfügung, den Wert des Bodens in seiner Gesamtheit zu berücksichtigen und in unseren Planungen Maßnahmen für den Schutz desselben vorzuschlagen. Die Bodendaten werden den Gemeinden als digitaler Datensatz zur Verfügung gestellt und sind damit leicht zugänglich. Bei der Standortwahl für Betriebs- und Wohngebiete kann der Bodenschutz somit bereits im Vorfeld berücksichtigt werden. In Hinblick auf die Bewusstseinsbildung bei Gemeindepolitikern und Planern hat sich viel getan, jetzt ist noch an der konsequenten Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen zu arbeiten.
Verena Hitsch, Geschäftsführerin bei allee42 Landschaftsarchitekten

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"Ökosozialer Bodenkompass"

zum Download bereit.

Ein Leitfaden für Bodenschutz und nachhaltiges Flächenmanagement im ländlichen Raum