Wie wird aktuell produziert? Und wo haben wir Potenzial, Kreisläufe in Land- und Forstwirtschaft zu schließen und so die Nachhaltigkeit in der Erzeugung unserer Lebensmittel, Rohstoffe, Energieträger und Co auszubauen?
Ob Biodiversitätsverlust, Klimawandel, der einhergehende Verlust von Bodenfruchtbarkeit oder neue Konsumtrends: Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Land- und Forstwirtschaft müssen Wege finden, die trotz allem eine stabile Versorgung mit Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energieträgern sicherstellen. All diesen Wegen ist eines gemein: Sie müssen in Richtung gestärkter Nachhaltigkeit führen. Denn hochwertige Produkte in ausreichender Menge sollen uns ja nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen zur Verfügung stehen.
Versorgungsleistung und Qualität einerseits, Nachhaltigkeit und Umweltschutz andererseits: Damit Land- und Forstwirtschaft diese Anforderungen unter einen Hut bekommen, braucht es eine ressourceneffiziente Wirtschaftsweise. Also mehr Lebensmittel, Rohstoffe und Energieträger müssen bei gleichbleibendem oder abnehmendem Einsatz von Fläche, Futtermitteln, Arbeit oder Betriebsmitteln und auch verringerten Umwelt- eingriffen sowie Abfällen erzeugt werden. Kurz und gut: Mit möglichst wenig Ressourcen soll möglichst viel möglichst nachhaltig produziert werden. Und das möglichst kostengünstig, damit die heimischen Betriebe am globalen Markt mithalten und folglich überleben können.
Um all das zu erreichen, gilt es, die aktuelle Produktion genau zu kennen. Vom Anfang der Wertschöpfungskette bis zum Schluss – von der Saatguterzeugung bis zum fertigen Erzeugnis mitsamt allen eingesetzten Betriebsmitteln, erzeugten (Zwischen-)Produkten und unzähligen Querströmen. Nur wenn wir die höchst vernetzten Produktionsprozesse bis ins letzte Detail verstehen, verstehen wir auch, wie wir unsere Ressourcen in Zukunft gezielter einsetzen und optimal nutzen können. Eine große Aufgabe, die die Agrar- und Forstwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aktuell bewältigen müssen.
Mit dem vorliegenden Factsheet nehmen wir für Sie folgende Fragen, die uns am Weg zu mehr Ressourceneffizienz begleiten, unter die Lupe:
- Wie wird aktuell in Österreich gewirtschaftet?
- Wo liegt Verbesserungspotenzial entlang der Produktionsprozesse?
- Wie können wir dieses Verbesserungspotenzial nutzen, um die Zukunftsfitness der Land- und Forstwirtschaft zu stärken?
Ausgewählte Forschungsprojekte am Ende des Factsheets geben Ihnen darüber hinaus Einblicke, welche einschlägigen Forschungsfragen gerade gesät werden. Und welche Antworten die land- und forstwirtschaftliche Praxis, die Verwaltung und letztlich auch die Gesellschaft schon ernten kann. Denn eines ist ganz klar: Wie ressourcenffizient der Sektor werden kann, wird nicht nur von den Land- und Forstwirtinnen und -wirten oder der öffentlichen Hand bestimmt. Wir alle entscheiden bei jeder einzelnen Kaufentscheidung, wie viel Nachhaltigkeit möglich ist. Das heißt: Wir alle haben es tagtäglich in der Hand, unsere Grundversorgung zu- kunftsfit zu machen.