Mädchen mit Teddy vor Heizkörper

In der Steiermark wird unnötige Abwärme in wohlige Raumwärme umgewandelt.

Rund zehn Prozent der gesamten nationalen Treibhausgas-Emissionen wurden 2014 für die Heizung von Haushalten und Unternehmen freigesetzt. Oder anders formuliert: etwa 7,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Seit 1990 ist diese Zahl zwar um 42 Prozent gesunken: Kohleheizungen wurden etwa fast vollständig ersetzt, der Einsatz von Fernwärme wurde um 180 Prozent ausgeweitet, jener von Solarthermie- und Umgebungswärme gar um 600 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Treibhausgas-Emissionen für die Wärmebereitstellung bis 2050 sogar um 90 Prozent reduziert werden können.

Die obersteirische Stadt Trofaiach geht in einemGemeinschaftsprojekt mit gutem Beispiel voran: So produziert einer der größten Arbeitgeber der Region, die voestalpine Stahl Donawitz, neben Stahl jährlich einige Millionen kWh Wärme als physikalisch beinahe unumgängliches Nebenprodukt. Bislang wurde diese industrielle Abwärme großteils ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Auch zulasten der Natur. Doch vor etwa drei Jahren schlug man einen nachhaltigeren Weg ein: Dank der Zusammenarbeit von Stadt Trofaiach, Stadtwerken Leoben, voestalpine Stahl Donawitz und KELAG Wärme
werden derzeit etwa 32 Millionen kWh Wärme pro Jahr von Donawitz nach Trofaiach transportiert. Und dort 6.500 Wohnungen über das Fernwärmenetz mit Wärme versorgt. Wärme, die bis dato mittels Erdgas bereitgestellt wurde. Fazit: 6.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen in Trofaiach und dem Ziel der 90-prozentigen Treibhausgas-Reduktion ein gutes Stück näher. Das zeigt: Kooperationen stärken nicht nur den Zusammenhalt, sondern auch den Klimaschutz.