Auch technische Lösungen können Menschen und Umwelt schützen: In der Steiermark wird gezeigt, wie es gehen kann.
Ob Wald, Wiese oder Acker – keiner dieser Lebensräume ist vor Emissionen, Versiegelung oder anderen negativen Einflüssen gefeit. Dabei bieten diese Räume weit mehr als Grundleistungen wie Lebensmittel- oder Rohstoffbereitstellung. Wald beispielsweise, als wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Österreich, sorgt für qualitativ hochwertiges Wasser, Erosionsschutz, biologische Vielfalt, kühlt die Umgebung und ist obendrein noch Biotopverbund und Erholungsort. Zahlreiche Ökosystemleistungen lassen sich auch in anderen Lebensräumen finden. Da hakt auch das Konzept der Grünen Infrastruktur ein, denn von Leistungen der unterschiedlichen Ökosysteme profitiert auch der Mensch. Deswegen ist es so wichtig, sich dieser bewusst zu sein und standortspezifisch die jeweiligen Nutzen abzuwägen.
Ein gutes Beispiel dafür sind das Rückhaltebecken und die Landschaftsteiche in Gambits und Ehrenhausen in der Steiermark, welche Gefahren durch Hochwasserereignisse entgegnen. Bei der Planung der Schutzmaßnahmen wurde besonders Rücksicht auf die Gewässerökologie genommen, so wurden durch die Kombination eines Erddamms mit technischem Absperrbauwerk die Mäander erhalten. Zeitgleich wurde ein weitläufiger Landschaftsteich geplant. Naturgefahrenmanagement, Grundwasservorkommenssicherung, Erholungsmöglichkeiten und Erhalt der kleinklimatischen Funktionen gehen Hand in Hand.
Auch Oliver Rathschüler von freiland Umweltconsulting ZT GmbH, der das Projekt mitbetreute, sieht in der Umweltplanung ein großes Zukunftsfeld. „Das Projekt zeigt, wie Eingriffsauswirkungen im Gewässer sowie im Nahbereich minimiert werden können. Klar ist: Ökosysteme und die Umwelt an sich bieten unzählige Leistungen, die oft als selbstverständlich wahrgenommen werden. Schmerzen dürfte es wohl erst dann, wenn es diese nicht mehr gibt.“