Biodiversitätsforschung und Naturschutz-Arbeit erhalten durch interessierte Laien wichtige Verstärkung.
In Sachen Naturschutz und Biodiversität leistet die Forschung seit vielen Jahren wichtige Pionierarbeiten. Bisher wurde jedoch verabsäumt, vorhandenes gesellschaftliches Know-how und das Engagement der Zivilbevölkerung einzubinden. Fragen rund um den Umweltschutz gelten als komplex und die Erkenntnis, dass auch Kulturlandschaften schützenswerte Landschaften sind, setzt sich erst langsam durch. Nun aber begibt sich die Biodiversitätsforschung mit Citizen Science raus aus dem Elfenbeinturm und bindet Laien in ihre Arbeit ein: Engagierte Menschen nehmen an Projekten teil, melden Beobachtungen oder erheben Daten.
Citizen Science ist eine effiziente Form der Datenbeschaffung, die aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins in der Bevölkerung auf einen fruchtbaren Nährboden fällt, sei es beim Monitoring von Eichhörnchen oder beim Zählen von Vögeln in Gärten.
Und nicht nur in der Wissenschaft, auch für die praktische Naturschutz-Arbeit wird die Mithilfe aus der Bevölkerung immer mehr geschätzt. „Ohne die Menschen vor Ort ist es kaum mehr vorstellbar, aktiv Naturschutz zu betreiben“, meint Thomas Mitterstöger, der Koordinator des NÖ- Schutzgebietsnetzwerks. Das Schutzgebietsnetzwerk wird seit 2013 von der niederösterreichischen Energie- und Umweltagentur eNu aufgebaut. Dabei verfolgen Experten, Vereine und Freiwillige Hand in Hand ein Ziel: den Erhalt der Biodiversität. Sie erarbeiten gemeinsam Konzepte, feilen an Management-Plänen und sorgen dafür, dass wichtige Informationen die Bevölkerung erreichen. Ein Beispiel ist der Storchenstammtisch, bei dem der Erhalt von extensiven Wiesen für die Störche im Mittelpunkt steht. Durch die Mitarbeit der Landwirte und der Bevölkerung gelingt es mittlerweile besser, den Lebensraum für die Störche zu schützen.