Die Begriffe bei der Auszeichnung von Nachhaltigkeitsstandards und -Angaben auf unseren Lebensmittelverpackungen werden im Alltag häufig austauschbar verwendet. Doch lassen sich Kategorien unterscheiden, die eine erste allgemeine Orientierung erleichtern.

Umweltsiegel geben an, dass das Produkt im Vergleich zu anderen bezüglich einzelner Merkmale umweltfreundlicher ist. Das wohl in Österreich bekannteste Gütesiegel für Lebensmittel aus diesem Bereich ist das AMA-Gütesiegel, das nach den Richtlinien des Landwirtschaftsministeriums vergeben wird. Mit diesem Gütesiegel können Lebensmittel ausgezeichnet werden, die qualitativ die gesetzlichen Vorgaben übertreffen und deren Herkunft konkret nachvollziehbar ist. Die Einhaltung wird von staatlich akkreditierten Kontrollstellen geprüft.

Bei Verbandssiegeln wie beispielsweise dem Bio-Austria-Siegel werden über den – in dem Fall – Bio-Standard hinaus noch weitere Auflagen des jeweiligen Verbandes vorgegeben und überprüft.

Kontrollzeichen sind nicht-freiwillige Kennzeichnungen, die den Behörden anzeigen, dass bei der Produktion alle in Frage kommenden Richtlinien des entsprechenden Kontrollzeichens berücksichtigt wurden. Auf der Verpackung sind solche Zeichen anzuführen und mit Namen bzw. die Kontrollnummer der überprüfenden Kontrollstelle anzugeben. Beispiel hierfür ist die Auslobung „Ohne Gentechnik hergestellt“ der ARGE Gentechnik-frei.

„Bio vom Berg“, „Ja! natürlich“, „Natur*pur“ oder „Zurück zum Ursprung“ beispielsweise sind hingegen Eigenmarken im Besitz privater Handelsunternehmen, die in ihren Regalen diese Produkte ausloben. Die Regelungen sind vom Handelsunternehmen (eventuell in Zusammenarbeit mit externen Partnern) vorgegeben und werden von diesen bzw. beauftragten Kontrollinstituten überprüft.

Managementlabels wie beispielsweise das Fair-Trade-Siegel sind Anleitungen, die helfen, Betriebsabläufe zu verbessern und umweltschonender und sozialer auszurichten. Die hinter den Labeln liegenden Standards werden von den Organisationen in freiwilliger Selbstverpflichtung eingeführt.

Von zentraler Bedeutung bei allen Siegeln und Kennzeichnungen – vor allem natürlich bei jenen, die sich direkt an die Konsumenten richten – sind Glaubwürdigkeit und Bekanntheitsgrad. Die Überprüfbarkeit ist je ambitioniertere Nachhaltigkeitsziele zugrunde gelegt werden umso aufwendiger. Eine informierte Kaufentscheidung und ein gutes ökologisches Gewissen sind trotz (oder auch wegen) der vielen Siegel und Kennzeichen mit einem gewissen Aufwand verbunden. Auch für die Konsumentinnen und Konsumenten.