Schnelle und wirksame Lösungen für die Transformation zu einer emissionsarmen Wirtschaft und Gesellschaft sind ebenso notwendig wie heiß begehrt. In der öffentlichen Debatte ist neben der Industrie, dem Gebäudebereich und der Landwirtschaft vor allem vom sogenannten „Sorgenkind“ Verkehr die Rede. Um hier zu Lösungen zu kommen, scheint (fast) jedes Mittel recht. Gefeiert werden Erfolge wie der im ersten Halbjahr 2021 erzielte Rekord der E-Auto Neuzulassungen oder der Beschluss des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes. Dass wir diese Erfolge im Klimaschutz dringend brauchen, steht außer Frage. Doch sind nicht alle Errungenschaften im Klimaschutz auch gleichzeitig ein Gewinn für die Umwelt?
Neue Technologien helfen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und sind ein wichtiges Instrument im Klimaschutz. Die Nebenwirkungen auf Menschen und Umwelt werden in der öffentlichen Debatte aber oftmals ausgeklammert. Ein Beispiel ist etwa die „umweltfreundliche“ E-Mobilität. Der für Batterien notwendige Rohstoff-Abbau wird mit Menschenrechtsverletzung, Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung in Verbindung gebracht. Die Schlüsselressourcen zur Bewältigung der Klimakrise befinden sich in wenigen Lagerstätten in mitunter politisch instabilen Ländern oder fördern geopolitische Machtkonzentrationen. Mit etwa 80 Prozent weltweitem Anteil ist China der größte Produzent aller seltenen Erden.
Als Alternative wird derzeit der Abbau von Metallerzen in der Clarion-Clipperton-Zone, einem Tiefseegebiet zwischen Hawaii und Mexiko, erwogen. Schätzungen zufolge könnte man aus den dortigen Ressourcen rund sieben Milliarden E-Autos mit Akkus ausstatten. Welche ökologischen Folgen die Sammelroboter verursachen, bleibt derzeit jedoch unbeantwortet.