Ein internationales Forscherteam um Corinne Le Quéré von der englischen University of East Anglia schätzt, dass aufgrund der Schließung der Grenzen, der Einschränkung wirtschaftlicher Aktivitäten, weniger Verkehr und geänderter Lebens- und Konsumgewohnheiten im April der tägliche weltweite CO2-Ausstoß um bis zu 17 % im Jahresvergleich gesunken ist.

Landverkehr, Energie und Industrie machten demnach gemeinsam 86 Prozent des gesamten CO2-Rückgangs aus. Die Experten gehen davon aus, dass der Ausstoß im heurigen Jahr – je nach Dauer der Maßnahmen – letztlich zwischen fünf und zehn Prozent sinken wird. Der Trend – würde er fortgeschrieben – wäre zwar ausreichend, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Doch dürfte eine Fortdauer der Einschränkungen – trotz aller Bekenntnisse zur Klimarettung – kaum mehrheitsfähig sein.

Im Gegenteil. Besteht doch die Gefahr, dass durch die Versuche, den wirtschaftlichen Einbruch abzufedern, das Klima zum nächsten Corona-Opfer wird. Unsere Volkswirtschaft und unser ganzes Leben ist immer noch auf fossile Rohstoffe angewiesen und die sind derzeit günstig wie schon lange nicht mehr. Umso mehr müsse jetzt mit den ohnehin geplanten Investitionen systemisch gegengesteuert werden. Dafür gibt es viel eher eine Mehrheit als für weitere einschränken-de Maßnahmen.