Das 2. Treffen zum Projekt „Nachhaltig Leben – JETZT“ hat stattgefunden. Regionaler und saisonaler Genuss war das Thema, zu dem viele Tipps und Informationen getauscht wurden.

Ein großes Dankeschön geht wiederum an die Unterstützer des Projekts: ARCHE NOAH, die Saatgut für Tomaten für die TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt hat, sowie an Franziska Radinger vom Bodenbündnis Oberösterreich, die unseren Treff mit reichhaltigem Expertenwissen begleitet hat.

Interessante Fakten, die uns zum Mitmachen und „TUN“ animieren sollten:

  • Täglich wächst die Siedlungs- und Verkehrsfläche in OÖ um 2 Hektar
  • Bodenfläche ist wertvoll: Kohlenstoffspeicher, Wasserfilter, Wasserspeicher und Produktionsfläche
  • Viele Flächen sind ungenutzt und könnten genutzt werden, um uns zu versorgen!

Regionaler und saisonaler Genuss beginnt am Besten vor der eigenen Haustüre. Ein sehr inspirierendes Beispiel aus der englischen Kleinstadt Todmorden als Anstoss:

Gemeinschaftsgarteln

Gemeinschaftsgarteln ist eine Möglichkeit, in der Stadt eigenes Obst und Gemüse anzubauen – hier wurde für Linz vor allem von den Morgentaugärten gesprochen: http://www.morgentaugaerten.at :

  • 7 Gemeinschaftsgaten-Standorte in Linz
  • 20 m2 kosten ca. 150 Euro im Jahr
  • Neben reichlicher Ernte toll: Gemeinsame Feste, Pflanztag,…

Wer selbst einen Gemeinschaftsgarten initiieren möchte, findet bei den ExpertInnen vom Bodenbündnis OÖ tolle Unterstützung: von der Beratung vor Ort (inkl. Bodenanalyse) bis hin zu Best-Practice-Tipps zum Beginnen und zum Animieren weiterer „Mitmacher“.

Pflücken in der Stadt

Auch auf öffentlichen Flächen wächst oft genug, worum es schade wäre… Haselnussstrauch im Park, Bärlauch in der Au – hier können Standorte solcher Schätze gesucht und auch selbst eingetragen werden (Achtung: Eigentum, private vs. öffentliche Flächen).

Ernteüberschüsse aus dem eigenen Garten

Überschüssen an Obst, Gemüse und Kräutern loswerden – dazu gab es folgende Tipps:

Einkaufsgemeinschaften:

Einkaufen beim Bauern ist möglich, auch ohne große Wege, bei denen man von Hof zu Hof fährt: Einkaufsgemeinschaften machen es möglich. Über eine Online-Plattform kann man bestellen – einige Tage später (jeweils am vorgegebenen Abholtag zur Abholzeit) erfolgt die Ausgabe. Einige Facts:

  • In Linz „Einkaufsgemeinschaft Linz“, zahlreiche weitere (es gibt wirklich sehr viele, auch in kleineren Gemeinden!) findet man auf www.foodcoops.at
  • Meist (so zB. in Linz) ist die Teilnahme an einer Einführung notwendig, dort wird alles erklärt, ein Benutzerkonto wird angelegt.
  • Viele Freiwillige organisieren die Abholung, Verteilung und Ausgabe – hier kann man sich engagieren!
  • Initiiert in eurem Ort selbst eine Einkaufsgemeinschaft – auf Anfrage wird man dazu gut beraten und bekommt die Software dafür kostenlos zur Verfügung gestellt.

Unsere weiteren gesammelten Tipps zum Thema regionaler und saisonaler Genuss

Die Tipps im Detail:

  • Bewusst einkaufen und verbrauchen: wenig wegwerfen heisst, weniger einkaufen/produzieren zu müssen. Es gibt mehrere Foodsharing-Initiativen wie zB. die o.a. Facebook-Gruppe, fairteiler
  • Ab Hof-Verkauf von Milchprodukten, Eiern etc. siehe Tipps vom 1. Projekt-Treff
  • Einkaufsgemeinschaften „Netswerk“ in Urfahr-Umgebung, in zahlreichen anderen Gemeinden, zB. neu jetzt auch in Neumarkt i.M.
  • Permakultur-Tipps aus dem Internet nutzen, um kleine Flächen optimal zu nutzen.
  • Essbare Gemeinden und Städte initiieren (Österreich-Beispiele zum englischen Todmorden sind die Gemeine Übelbach oder Kremsmünster in OÖ. Im Web unter „essbare Gemeinde“ finden sich dazu viele Informationen!
  • Saatgut-Kauf im Supermarkt: Auf Logo achten (Hinweis Klimabündnis-Betrieb). zB. Samen-Maier
  • Arche Noah: bewahrt und pflegt tausende gefährtete Sorten Gemüse, Obst und Getreide.
  • Beim Einkauf auf Gütesiegel achten: Bio-Austria, AMA, fairtrade etc. sie werden regelmäßig überprüft und die Standards werden entgegen vieler Vorurteile gut eingehalten.
  • Wild statt Rind/Schwein: Wild-Fleisch genießt in Österreich zu wenig Aufmerksamkeit und könnte teilweise als „Ersatz“ dienen: Wild kann zB. wie Rindfleisch gekocht werden und ist gleichermaßen schmackhaft.
  • Auch zur bienenfreundlichen Gemeinde gibt es viele Tipps und Unterstützung vom Bodenbündnis OÖ! Aufgrund der Ressourcen gibt es momentan eine längere Warteliste von Gemeinden, die bienenfreundlich werden möchten – auch Linz ist auf der Liste! Infos zu diesem und weiteren Themen direkt beim Bodenbündnis – reinschauen lohnt sich wirklich!
  • Auch über Förderungen könnt ihr euch beim Bodenbündnis informieren – es gibt ganz viele kostenlose Leistungen, Beratungen, Informationen, Workshops! Wenn ihr etwas nachhaltiges plant – fragt einfach an!

Austausch und Ausklang

Nach dem „offiziellen Teil“ des Treffs wurde bei Getränken und Knabbereien noch viel geplaudert und es wurden noch viele weiter Tipps ausgetauscht und besprochen: Erfahrungen zu Mietgartenflächen, Nasch-Hecken in Linz, dem Wohnungs-Komposter „Wurmkiste“, zum Garteln und vieles mehr wurde ausgetauscht – wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Treffen am 13.5. mit dem Thema „CO2 – mein persönlicher Fußabdruck“ und auf die zuvor stattfindende Lesung mit dem Journalisten und Autor Thomas Weber „Ein guter Tag hat 100 Punkte“ am 25.4. um 19.00 Uhr. Bis bald!