Beim Speak-out-Festival des „Kurier“ veranstaltete das Ökosoziale Forum einen „Trash Talk – Warum Abfall Gold wert ist“. Mit innovativen Beispielen zeigten wir wie gelebte Kreislaufwirtschaft aussehen kann. Der Generalsekretär des Ökosoziale Forum Hans Mayrhofer präsentierte zwei Initiativen, die „Müll“ als wertvolle Ressource nutzen.
Simon Kaiblinger ist Gründer des Wassergarten, eine 4-Generationen-Nebenerwerbslandwirtschaft. In seiner Aquaponikanlage werden in Kombination Fisch und Gemüse in einem gemeinsamen Wasserkreislauf produziert. Die Nährstoffe des Fischkots werden von den Pflanzen genutzt und gleichzeitig reinigen die Pflanzen das Wasser, dass wieder in die Fischanlage zurückgeführt wird. Dadurch wird der Frischwasserbedarf reduziert und die Nährstoffe optimal genutzt.
Cornelia Diesenreiter, Chefin von Unverschwendet, nutzt die jährlich fast 300.000 Tonnen nicht vermarktbaren Landwirtschaftsprodukte und macht daraus wertvolle wohlschmeckende Lebensmittel. Durch Einkochen und Einlegen werden Melonen, die zur spät reif werden, Tomaten, deren Rotton nicht den Kundenwünschen entspricht, Marillen, deren Schalen Schönheitsfehler haben, wertvoll gemacht. Das passiert sehr oft aus ökonomischen Gründen nicht. Deshalb müssen hier Vermarktungsstrategien gefunden werden, die sich für Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel rechnen.
Hans Mayrhofer wies darauf hin, dass Effizienz heißt, Ressourcen nicht verschwenden. Dazu müssen wir Kreisläufe schließen und nachwachsende Rohstoffe nutzen. Kaiblinger appellierte, beim Einkauf auch einmal die krumme Gurke mitzunehmen. Aber es sei auch nicht nur die Verantwortung von Konsument:innen, die krumme Gurke zu kaufen, so Diesenreiter – dazu gebe es Initiativen, wie die beiden vorgestellten, die wertvolle Ressourcen optimal nutzen. Mehr zum Thema landwirtschaftliche Kreislaufwirtschaft finden Sie hier.