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Lebensmittel­verschwendung – Was ist das?

Lebensmittelverschwendung liegt vor, wenn noch genießbare Nahrungsmittel entsorgt werden. In Österreich landen jedes Jahr über eine Million Tonnen essbare Lebensmittel im Müll, wobei mehr als die Hälfte davon aus privaten Haushalten stammt. Damit bedeutet Lebensmittelverschwendung nicht nur den Verlust von Geld, sondern auch die Vergeudung wertvoller Ressourcen wie Boden, Wasser, Energie und Luft. In jedes Lebensmittel fließt viel Arbeit – von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zum Handel. Indem wir weniger wegwerfen, tragen wir zum Schutz von Umwelt und Klima bei. Mit dem Projekt “Isst das jemand? Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung!” setzen sich Die Tafel Österreich und das Ökosoziale Forum Österreich & Europa dafür ein, unseren Umgang mit Lebensmitteln zu überdenken.


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    Warum entsteht Lebensmittel­verschwendung?

    Lebensmittelverschwendung bedeutet, Nahrungsmittel wegzuwerfen, die eigentlich noch gut sind – im Gegensatz zu unvermeidbaren Lebensmittelabfällen wie Eierschalen oder Knochen. In Österreich werden jährlich über eine Million Tonnen genussfähige Lebensmittel weggeworfen. Mehr als die Hälfte davon in privaten Haushalten, wodurch die Konsumierenden als Hauptgrund für Lebensmittelabfälle identifiziert, werden können.

    Gudrun Obersteiner –  stv. Leiterin des Instituts für Abfall- und Kreislaufwirtschaft der BOKU Wien – betont, dass die Gründe für Lebensmittelverschwendung in Haushalten vielfältig sind. Sie lassen sich nicht auf einzelne Verhaltensweisen von Konsument:innen oder einzelne Einflussfaktoren reduzieren. Studien zeigen jedoch, dass Unsicherheiten und fehlendes Wissen über die richtige Lagerung von Lebensmitteln – insbesondere von Obst und Gemüse – eine große Rolle spielen. Dies ist mit ein Grund, warum in Österreich am häufigsten Obst, Gemüse sowie Brot und Gebäck im Müll landen.

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    Ausmaß der Lebensmittel­verschwendung?

    Lebensmittelverschwendung ist ein oft unterschätztes Umweltproblem mit erheblichen Konsequenzen für Klima und Umwelt. Weltweit landen rund 30 bis 40 Prozent der produzierten Lebensmittel im Müll – und das entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis hin zum Handel. Diese Lebensmittelabfälle verursachen zwischen acht und zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Auch in Österreich stellt Lebensmittelverschwendung ein ernstes Problem dar. Jährlich werden hier mehr als eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel weggeworfen. Genauer betrachtet zeigt sich, dass vor allem private Haushalte die größte Verantwortung tragen, mit rund 634.683 Tonnen Lebensmittelverschwendung pro Jahr. Doch auch außerhalb von Haushalten entsteht eine erhebliche Menge an Lebensmittelabfällen: Die Außer-Haus-Verpflegung verursacht jährlich etwa 256.040 Tonnen Abfall, während die Landwirtschaft rund 6.226 Tonnen beisteuert. Bereits bei der Produktion fallen 204.358  Tonnen Abfälle an, bevor die Lebensmittel überhaupt für Konsument:innen zur Verfügung stehen.

    Diese Zahlen verdeutlichen, wie groß das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung in Österreich ist und wie wichtig es ist, an allen Stellen der Wertschöpfungskette anzusetzen, um diesen Verlust zu reduzieren.

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    Gemeinsam gegen Lebensmittel­verschwendung?

    Die Reduktion von Lebensmittelabfällen kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette gemeinsam daran arbeiten. Von der Landwirtschaft über den Handel und die Gastronomie bis hin zu den privaten Haushalten – jede:r Einzelne trägt Verantwortung. Der erste Schritt ist, den eigenen Lebensmittelabfall bewusst zu minimieren. Darüber hinaus lohnt es sich, auch über den eigenen Bereich hinauszudenken: Wo gibt es noch Einsparpotenziale? Wie kann Verschwendung in anderen Bereichen reduziert werden? Nur durch eine gemeinsame Anstrengung lässt sich die Lebensmittelverschwendung nachhaltig verringern.

    Besonders im Haushalt gibt es zahlreiche einfache Möglichkeiten, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Der erste Schritt beginnt bereits beim bewussten Einkauf: Wer nur das kauft, was tatsächlich benötigt wird, verhindert, dass Lebensmittel ungenutzt im Müll landen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die richtige Lagerung. Viele Obst- und Gemüsesorten bleiben im Kühlschrank länger frisch und genießbar. Doch auch bei bereits hart gewordenem Gebäck gibt es eine Lösung: „Ich selbst dämpfe es über Wasserdampf und backe es anschließend im Ofen auf – danach ist es wie frisch“, erklärt Gudrun Obersteiner, stellvertretende Leiterin des Instituts für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der BOKU Wien.

    Auch mit kreativer Resteverwertung in der Küche lässt sich viel bewirken. Ob Suppen, Aufläufe oder Smoothies – aus übrig gebliebenen Lebensmitteln lassen sich oft noch köstliche Gerichte zaubern. Es zeigt sich: Mit diesen einfachen Maßnahmen kann jeder im Alltag einen wertvollen Beitrag gegen.

    Nose-to-Tail Ansatz

    Dies ist ein Versuch, die Verschwendung bereits in der Produktion der Lebensmittel auf ein Minimum zu reduzieren. „Nose to tail“ bezeichnet die Praxis, ein ganzes Tier zu verwerten, indem alle Teile genutzt werden – vom Kopf bis zum Schwanz. Diese Methode trägt zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei, da sie sicherstellt, dass keine Teile eines Tieres ungenutzt bleiben und somit wertvolle Ressourcen effizient genutzt werden.



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    Termine

    Erfahre vor Ort mehr zum Projekt.

    Markt der Erde

    10. Mai 2025

    09:00-14:00 Uhr

    Pfarrstadel | Hofstatt 1, 7361 Lutzmannsburg

    Markt der Erde

    Tag der Artenvielfalt

    14. Juni 2025

    13:00-18:00 Uhr

    2500 Baden

    Tag der Artenvielfalt


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    Ein Projekt von:
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