Die internationale Fachtagung „Moderne Entwicklung ländlicher Räume – Lebensqualität und Entwicklung im Zeitalter klimatischer Herausforderungen“ brachte am 14. November 2025 Expert:innen aus Österreich, der Schweiz, Bayern und Polen im Kongresszentrum der Universität für Landwirtschaft in Krakau zusammen. Im Zentrum der Veranstaltung standen zentrale Zukunftsfragen ländlicher Regionen: Wie können nachhaltige Entwicklung, Klimaanpassung und resiliente Infrastrukturen im ländlichen Raum gestärkt werden? Die Teilnehmenden beleuchteten dazu unterschiedliche Herausforderungen und konkrete Lösungsansätze – von regionaler Wertschöpfung bis hin zu neuen Strategien für widerstandsfähige Gemeinden.
Breites Expert:innenpanel beleuchtete Zukunftsfragen ländlicher Räume
Im Panel „Ländliche Räume im Wandel – Sicherheit, Klima, Lebensqualität“, moderiert von Dr. Szymon Sikorski, kamen Vertreter:innen aus Verwaltung, Wissenschaft und Praxis zu Wort. Mit dabei waren:
- Martin Fritsch, Präsident Swiss Land Management Foundation
- Hans Mayrhofer, Generalsekretär Ökosoziales Forum Österreich & Europa
- Herbert Daschiel, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
- Kinga Radoń, Marschallamt der Wojewodschaft Kleinpolen, Department Umwelt
- Roman Wcisło, Marschallamt der Wojewodschaft Kleinpolen, EU-Programme & Resilienzplan
- Krzysztof Goleniowski, Niederschlesisches Amt für Geodäsie und Ländliche Neuordnung
- Małgorzata Małuch, Bürgermeisterin der Gemeinde Sękowa
Die Diskussion machte deutlich, dass Klimawandel, Sicherheit und Lebensqualität in ländlichen Räumen untrennbar miteinander verbunden sind – und ganzheitliche Lösungsansätze benötigen.
Ökosoziale Marktwirtschaft als zukunftsweisendes Leitprinzip
Der Generalsekretär des Ökosozialen Forums Österreich & Europa, Hans Mayrhofer, betonte die Bedeutung eines ökosozialen Fundaments für erfolgreiche Klimapolitik im ländlichen Raum. Nur wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren zusammengedacht werden, könne der Wandel gelingen. Ökosoziale Marktwirtschaft verbindet wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung. Es bietet einen Rahmen, der darauf abzielt, die Lebensqualität zu sichern, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken und natürliche Ressourcen zu schützen. Damit eine solche Transformation gelingt, braucht es eine klare Kommunikation über Ziele und Maßnahmen sowie die aktive Einbindung der Bevölkerung. Nur wenn die Menschen nachvollziehen können, wie sich der Klimawandel konkret auf ihre Region auswirkt, können sie Entscheidungen und Veränderungen mittragen.
Klimaanpassung stärken – Lebensqualität sichern
Der Generalsekretär des Ökosozialen Forums Österreich & Europa betonte bei der Fachtagung, dass Klimaanpassung und Lebensqualität im ländlichen Raum dort am erfolgreichsten zusammenwirken, wo gezielt in regionale Wertschöpfung, soziale Infrastruktur und zukunftsorientierte Beschäftigungsmöglichkeiten investiert wird. Dazu gehören verankerte Bildungs- und Qualifizierungsangebote im Klimabereich ebenso wie der Aufbau hochwertiger Green Jobs. Gleichzeitig sind verlässliche Kinder- und Altenbetreuung, gute Mobilitätsangebote und moderne digitale Infrastruktur zentrale Voraussetzungen für Teilhabe und Vereinbarkeit. Damit wird deutlich: Klimapolitik entfaltet ihre größte Wirkung, wenn ökologische Ziele, soziale Gerechtigkeit und regionale Zukunftsperspektiven gemeinsam gedacht und umgesetzt werden. Er verwies dabei auf Initiativen des Ökosozialen Forums: Das Projekt „Green Jobs für Frauen in Niederösterreich“ stärkt gezielt die Qualifizierung von Frauen im Klimasektor, während der „Innovationsmotor Waldviertel“ Klimaschutz, regionale Entwicklung und soziale Perspektiven überzeugend miteinander verbindet.
Weitere internationale Veranstaltungen geplant
Bereits jetzt wird der Blick nach vorne gerichtet: Die nächste internationale Fachkonferenz im Rahmen des Polnisch-Österreichischen Agrarforums 2026 findet am 23. April 2026 statt. Sie knüpft an die aktuellen Diskussionen an und vertieft die Zusammenarbeit zwischen Polen und Österreich in zentralen Fragen der ländlichen Entwicklung. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.




