Während die Gesundheitsrisiken durch Covid-19 vor allem für ältere Menschen hoch sind, treffen die wirtschaftlichen Konsequenzen im Besonderen die Altersgruppe unter 25 Jahren.

Im April waren in Österreich 27.701 Jugendliche arbeitslos gemeldet. Das sind doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Während die Zahl der Lehrstellensuchenden in diesem Zeitraum um 71 Prozent stieg, ging die Zahl der so- fort verfügbaren offenen Lehrstellen um 21 Prozent zurück.

Mit dieser Entwicklung steht Österreich nicht allein dar. In ganz Europa ist die Generation der Millennials durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-Pandemie betrof- fen. Eine Spezialausgabe des European Consumer Payment Report kommt zu dem Schluss: Die Covid-19-Krise hat vor allem jene Generation getroffen, die von Haus aus schon über weniger Ersparnisse verfügt. Zwei Drittel der Millen- nials musste durch Covid-19 Einkommenseinbußen hinneh- men im Vergleich zu 20 Prozent in der Altersgruppe ab 65 Jahren.

Eine weitere Gruppe, die von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besonders betroffen ist, sind Familien mit Kin- dern. In der Studie geben knapp zwei Drittel der Befragten aus Haushalten mit Kindern an, dass sich ihr Haushaltsein- kommen als Folge des Covid-19-Ausbruchs verringert habe, während bei Haushalten ohne Kinder nur 49 Prozent dieser Aussage zustimmten.

Fehlende Lehrstellen, das Streichen von zugesagten Prakti- kumsplätzen und der Umstand, dass jüngere Mitarbeiter, die noch nicht so lange im Unternehmen sind, tendenziell frü- her gekündigt werden, sind Kennzeichen der Arbeitsplatz- situation der europäischen Jugend in der Covid-Krise. Um die Unsicherheiten beim Berufseinstieg nicht zu Problemen werden lassen, die im schlimmsten Fall bis zur Pensionierung finanziell nachwirken, braucht es spezielle Maßnahmen für junge Menschen. Eine Generation ohne Perspektive kann sich Europa nämlich nicht leisten.