Kärnten, Lendorf

Eisvögel, Zwergtaucher, Grünund Braunfrösche, Gelbbauchunken und Erdkröten, Molche und die verschiedensten Libellen: Viele seltene und so manche gefährdete Art konnten in Lendorf eine Heimat finden. Denn die Erhaltung und der Ausbau natürlicher Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen werden in der Oberkärntner Gemeinde großgeschrieben. Im Rahmen eines Hochwasserschutzprojekts wurde daher in Kooperation mit dem amtlichen Naturschutz, der Schutzwasserwirtschaft und dem Umweltbüro Kärnten ein 7.500 Quadratmeter großer See im Gemeindegebiet errichtet. Ausgestattet mit den unterschiedlichsten Biotopstrukturen wie Röhricht-, Flach- und Tiefwasserzonen, Schotterbänken und Steilufern bietet der „Lendorfer Landschaftssee“ auch für den Edelkrebs einen behüteten Lebensraum, in dem er sich langsam wieder erholen kann. Fremde, eingeschleppte Krebsarten und die Krebspest haben die Bestände nämlich so weit reduziert, dass der Edelkrebs heute vom Aussterben bedroht ist. Mittlerweile haben sich die in den Landschaftssee eingesetzten Edelkrebse zu einer kräftigen Population entwickelt. Ihre genetische Vielfalt, also das Edelkrebsgenpool, kann einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der gefährdeten Art leisten. Eine Schautafel am Ufer informiert über das so genannte „Genpool-Projekt“. Damit sich der Bestand ohne Einflüsse von außen weiterentwickeln kann, wurde der See nicht direkt an andere Oberflächenwasser angeschlossen. Auch Raubfische wurden bislang nicht angesiedelt. Darüber hinaus sind Fischerei und Badenutzung stark eingeschränkt. Nicht zuletzt, da sich der Landschaftssee auch inmitten des Natura-2000-Gebiets „Obere Drau“ befindet, kann man bei einem Spaziergang dafür aber von einem besonderen Naturerlebnis profitieren – was Einheimische wie auch TouristInnen gleichermaßen schätzen.

Nähere Informationen unter www.lendorf.at


Die Erhaltung und der Ausbau von Grüner Infrastruktur beweisen nachhaltiges und vorausschauendes Denken: Denn nur wenn sich der Mensch als Teil der Natur verhält und im Einklang mit ihr lebt, ist eine vielfältige Weiterentwicklung aller gesichert. In der Gemeinde Lendorf ist das ein wichtiger Bestandteil der Raumplanung. Dabei gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kultur- und Naturlandschaft anzustreben. Ziel ist es, die Vielfalt zu erhalten und durch Synergien die Lebensqualität zu steigern.
Marika Lagger-Pöllinger, Bürgermeisterin von Lendorf


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"Ökosozialer Biodiversitätskompass"

zum Download bereit.

Ein Leitfaden für die grüne Infrastruktur im ländlichen und städtischen Raum