Der Klimawandel berührt die Weinwirtschaft – so viel steht fest. Wie kann ich meinen Betrieb aber am besten an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen? Mit welchen Veränderungen muss ich denn eigentlich rechnen? Und wie wirkt sich das auf den Weinmarkt aus? Ob Trockenheit, Frost oder Rebkrankheiten – vielfältige Herausforderungen verlangen nach durchdachten Lösungen, die im Rahmen der diesjährigen Wintertagung unter dem Motto „Klimawandelanpassung“ diskutiert werden. So präsentieren Expertinnen und Experten nicht nur die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um Bewässerung, Rebenzüchtung oder Reifeverzögerung. Österreichische Winzerinnen und Winzer verraten auch, wie man derartige Strategien erfolgreich umsetzen kann und wie sie selbst ihren Betrieb zukunftsfit machen – ob durch den Anbau von PIWI Sorten, durch gezielten Frostschutz oder gar den bewussten Verzicht auf Bewässerungsanlagen. Natürlich bleibt wieder genügend Raum, um sich mit den ReferentInnen auszutauschen – nicht zuletzt die Fragen nach sinnvollen Strategien für den eigenen Weinbaubetrieb und zum Potenzial des österreichischen Weins auch in Zeiten des Klimawandels bieten wieder spannenden Gesprächsstoff.
Beim Fachtag war Konsens, dass an den Klimawandel angepasst werden muss, dieser jedoch nicht nur Nachteile birgt. So begünstigen die massiven klimatischen Änderungen, wie Erwärmungen bis 2100 im Süd-Osten, vor allem im Sommer, vermehrte Hitzewellen und steigende Trockenheit die Anbaubedingungen für Rotweinsorten sagt Hannes Schwaiger. Der Klimawandel bedeutet aber auch Stress für die Rebe. Wichtigste Aufgabe der Forschung ist hier, Verständnis über das Verhalten von „Cool climate“ Kulturen im Trockenstress zu schaffen. Ziel ist das Trockenstressmanagement zur Sicherung von Quantität und Qualität, nachhaltige Anbauweise, Anpassung mit neuem Pflanzengut und optimierte von Routineeingriffe, so Astrid Forneck.
Der Der Best-Practice-Teil eröffnete interessante Einblicke in erfolgreiche Anpassungsstrategien. Flexibles, angepasstes Bewässern, an den Klimawandel angepasste Sorten und Reifeverzögerung wurden hier als erfolgreiche Beispiele genannt.
Tagungsleitung und Moderation
Sabine Bauer-Wolf, Leiterin des Bereichs Kommunikation, Österreich Wein Marketing GmbH, Wien
09:00 Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen
Block I: Risikofaktor Klimawandel
09:30 Wie sich das Klima in Österreich verändert - DOWNLOAD
Hannes Schwaiger, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Klima, Energie und Gesellschaft, Joanneum Research, Graz
09:45 Von der Blühzeit bis
zur Reife: Auswirkungen des Klimawandels
auf die Vegetation
im Weingarten
Sabrina Dreisiebner-Lanz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft, Joanneum Research, Graz
10:00 Klimawandel – Stressfaktor für die Rebe - DOWNLOAD
Astrid Forneck
, Leiterin der Abteilung Wein- und Obstbau, Universität für Bodenkultur Wien
10:30 Was braucht der Boden, um der Rebe ein gutes Zuhause zu geben? - DOWNLOAD
Wilfried Hartl, Co-Leiter der Bio Forschung Austria, Wien
11:00 Wie der Klimawandel den internationalen Weinhandel beeinflusst
- DOWNLOAD
Andreas Wickhoff, Geschäftsführer des Weinguts Bründlmayer, Langenlois, Niederösterreich
11:20 Pause
Block II: Strategien zur Klimawandelanpassung
11:40 Wo und wann Bewässerungsstrategien sinnvoll sind
Erhard Kührer, Stellvertretender Direktor der Wein- & Obstbauschule Krems - DOWNLOAD
Wilfried Hartl, Co-Leiter der Bio Forschung Austria, Wien - DOWNLOAD
12:00 Erfolgreiche Klimawandelanpassung durch Rebenzüchtung
Ferdinand Regner, Leiter der Abteilung Rebenzüchtung, Institut für Weinbau, Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, Klosterneuburg
12:20 Reifeverzögerung als eine mögliche Anpassungsstrategie
- DOWNLOAD
Florian Haas, Leiter der Arbeitsgruppe Physiologie und Anbautechnik im Weinbau, Versuchszentrum Laimburg, Pfatten (Italien)
12:40 Welche Herausforderungen der Klimawandel für den Keller bringt und wie ich sie meistern kann
Harald Scheiblhofer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Weinbau, Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, Klosterneuburg
13:00 Podiums und Publikumsdiskussion: Welche Strategien sind auch für meinen Betrieb sinnvoll?
13:20 Mittagspause
Block III: Best-Practice-Beispiele aus der Weinwirtschaft
14:30 PIWI Sorten – kurzfristiger Trend oder zukunftstaugliche Alternative? - DOWNLOAD
Georg Thünauer, Leiter des BIO Weinguts Thünauer, St. Johann im Saggautal, und Weinbausprecher bei Bio Ernte Steiermark, Graz
14:45 Strategie zur Reduzierung der Spätfrostschäden im Weinbau (FrostStrat) - DOWNLOAD
Franz Rosner, Forschungskoordinator, Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, Klosterneuburg
15:00 Wie kann ich meine Reben vor Frost schützen? - DOWNLOAD
Leonhard Steinbauer,
Leiter der Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg, Graz
15:15 Worauf man bei der Umsetzung eines Bewässerungsprojekts achten sollte
Emmerich Knoll, Leiter des Weinguts Emmerich Knoll, Dürnstein, Niederösterreich
15:30 Weinproduktion ohne Bewässerung
- DOWNLOAD
Stefanie Renner,
Leiterin des Weinguts Renner & rennersistas, Gols, Burgenland
15:45 Podiums und Publikumsdiskussion: Ein guter Wein – auch in Zeiten des Klimawandels?
16:15 Verkostung von Weinen aus den BestPractice Beispielen – moderiert von Harald Scheiblhofer
Hier können Sie das Tagungsprogramm für den Fachtag Weinwirtschaft downloaden.