Stephan Pernkopf

Pernkopf: Bauern sorgen für Ernährungssicherheit

Presseaussendung

Welternährungstag am 16. Oktober. Bäuerliche Familienbetriebe in allen Teilen der Welt sind wichtiger Schlüssel zur Ernährung der Menschheit.

Anlässlich des Welternährungstages der Vereinten Nationen am 16. Oktober fordert der Präsident des Ökosozialen Forums Österreich, Stephan Pernkopf, Wertschätzung und Unterstützung für bäuerliche Familienbetriebe: „Weltweit leiden immer noch viele Menschen an Hunger, während anderswo auf Junk-Food gesetzt wird und Lebensmittel im Abfall landen. Das richtige Modell zur Lebensmittelversorgung sind die bäuerlichen Familienbetriebe, sie denken in Generationen und nicht an schnelle Profite und gehen verantwortungsvoll mit den natürlichen Ressourcen um.“

Weltweit sind heute 815 Millionen Menschen von Hunger und Unterernährung betroffen. Parallel dazu sind auch Übergewicht und Adipositas auf dem Vormarsch. Global leiden zwei von fünf Erwachsenen unter Übergewicht oder Fettleibigkeit. Einer von zwölf hat Typ-2-Diabetes. Heute sind viele Länder von Unterernährung und Adipositas gleichzeitig betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation sieht mittlerweile epidemische Ausmaße und schätzt, dass jährlich 2,8 Millionen Menschen an den Folgen von Übergewicht und Fettleibigkeit sterben.

In den Nachhaltigen Entwicklungszielen hat sich die Staatengemeinschaft vorgenommen, bis 2030 alle Formen der Fehlernährung zu beenden. Dies ist angesichts der prognostizierten Bevölkerungszunahme – bis 2050 sollen rund zehn Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben – eine gewaltige Herausforderung. Dazu der Präsident des Ökosozialen Forums, Stephan Pernkopf: „Wie werden das nur bewältigen können, wenn die weltweiten Agrarstrukturen nachhaltiger werden. Der Schlüssel dazu liegt in bäuerlichen Familienbetrieben. Für Österreich heißt das: Wir müssen sicherstellen, dass unsere bäuerlichen Strukturen erhalten bleiben. Das gelingt nur dann, wenn unsere Bäuerinnen und Bauern ein Auskommen mit ihrem Einkommen finden.“

Angesichts von Klimawandel und Bodenverlusten ist eine schonende und effiziente Bodenbearbeitung ein Gebot der Stunde. Dazu braucht es auch in vielen Ländern ein neues Werteverständnis Lebensmitteln gegenüber. Hier hat auch Österreich seine Hausaufgaben zu machen. „Wir in Österreich schmeißen jedes Jahr rund 157.000 Tonnen Lebensmittel in den Müll. Das entspricht einem Wert von über einer Milliarde Euro. Das ist eine Schande. Wir brauchen mehr Wissen, wie man mit Lebensmittel umgeht und wie auch aus Restln schmackhafte Speisen zubereitet werden. Das ist eine Aufgabe für die Schulen, aber auch für die Erwachsenenbildung“, so Pernkopf abschließend.

Am 9. Oktober ab 18 Uhr veranstaltet das Ökosoziale Forum eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Durch dick und dünn. Welternährung auf dem Prüfstand“ im Großen Sendesaal des RadioKulturhauses, Argentinierstraße 30a, 1040 Wien. Es diskutieren Nora Faltmann, Projektmitarbeiterin am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien, Jürgen König, Leiter des Departments für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien, Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums Österreich, und Marie-Therese Wagner, Public Affairs und Nutrition Communication Manager Coca Cola. Es moderiert Marlies Gruber vom forum. ernährung heute. Der Eintritt ist frei.