Der Trend zu „selbstgemacht“ macht auch vor dem Energiesektor nicht Halt: Steigendes Umweltbewusstsein weckt den Wunsch in vielen Menschen, umweltschonend selbst Strom zu erzeugen.
Besonders vor dem Hintergrund der steigenden Stromimporte, von denen etwa zwei Drittel aus Kohle- und Atomkraftwerken stammen. Photovoltaikmodule sind heute eine beliebte Möglichkeit, am eigenen Haus ein Stück weit Energieautonomie zu erreichen, nicht auf Strom unbekannter Herkunft angewiesen zu sein und einen Beitrag zu grünerem Strom zu leisten. So werden etwa 1,3 Prozent des österreichischen Stroms zum weitaus überwiegenden Teil über netzgekoppelte Photovoltaikanlagen aufgebracht. 2016 waren das 1.096 GWh – teils aus öffentlichen, teils aus privaten Anlagen.
Wenn man aber in einer Wohnung wohnt und kein passendes Dach hat, auf dem man die Anlageinstallieren kann? Oder man sich keine eigene Anlage leisten kann? Für jene, die dennoch ihren „eigenen“ Strom produzieren wollen, können BürgerInnenbeteiligungsanlagen eine Alternative darstellen – wie die BürgerInnensolaranlage Bregenz Bauhof. Auf dem Dach des Bregenzer Bauhofs wurde eine Photovoltaikanlage errichtet, die 46 Personen aus der Bevölkerung mit Summen von 500 bis 10.000 Euro finanziert haben. Nach 15 Jahren wird die Investitionssumme vollständig rückgezahlt. Nach jedem Jahr wird die Rendite von bis zu einem Prozent in so genannten „Talenten“ – einer Regionalwährung – ausbezahlt. Dadurch bleibt der Gewinn in der Region. So kann jede und jeder in sauberen Strom investieren und dreifach profitieren: durch sichere Investitionen, eine intakte Natur und eine florierende Region.