Europatage 2025 an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Im Rahmen der Europatage an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein hielt Dr. Josef Riegler, am 28. November 2025 einen Vortrag zur europäischen Einigung. Unter dem Titel „Europa – Gestern, Heute, Morgen“ spannte er den Bogen von den historischen Wurzeln der Europäischen Union bis zu den Herausforderungen und Perspektiven der Gegenwart.
Ausgehend von Winston Churchills Leitsatz „Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“ zeichnete Riegler die Entwicklung Europas nach: von den Trümmern des Zweiten Weltkriegs über die Gründung der Europäischen Gemeinschaften bis hin zur heutigen Europäischen Union. Prägende Persönlichkeiten wie Robert Schuman, Alcide De Gasperi und Konrad Adenauer zeigten, wie wichtig Mut, Weitblick und Versöhnungsbereitschaft für ein geeintes Europa waren.
Riegler betonte die Errungenschaften dieses Projekts: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, soziale Absicherung, wissenschaftlicher Fortschritt, kulturelle Vielfalt und wirtschaftliche Stärke machen die EU zu einem einzigartigen Lebensraum und zu einem globalen Vorbild. Gleichzeitig verwies er auf aktuelle Bedrohungen – autoritäre Regime, politische Extremist:innen und innere Spannungen – und unterstrich die Notwendigkeit, Europa geopolitisch handlungsfähiger zu machen.
Auf dieser Grundlage stellte Riegler seine Zukunftsvision vor: die „Vereinigten Staaten von Europa“. Ein demokratischer europäischer Bundesstaat, organisiert nach dem Subsidiaritätsprinzip, könne Europa zu einem starken globalen Akteur machen. Er verwies auf die enorme Wirtschaftskraft der EU, ihr Wissen, ihre kulturelle Vielfalt und ihr militärisches Potenzial. Die ökosoziale Marktwirtschaft könnte dabei zum internationalen Modell für Wohlstand, Solidarität und Klimaschutz werden.
Darüber hinaus zeigte Riegler auf, dass die Prinzipien der europäischen Einigung – Friedenssicherung, Gewaltfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte – auch eine Grundlage für globale Konfliktlösung bieten könnten. Europa könne als Partner und Vermittler auftreten, etwa im Rahmen eines „Global Marshall Plan“ oder in enger Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union sowie aufstrebenden Regionen wie Indien oder Südamerika.
Zum Abschluss appellierte Riegler, Europa mutig in eine stabile, friedliche und starke Zukunft zu führen – und die europäische Einigung als historisches Erfolgsprojekt weiterzuentwickeln.

