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Handelsbilanz für Agrargüter in Österreich


*ab 1995 (EU-Beitritt) geänderte Definition der gehandelten Güter
Quelle: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, 2020: https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=66355&mime_type=application/pdf

Österreichische Importe und Exporte im Bereich Agrargüter & Lebensmittel in Millionen Euro nominell (1952-2021)

Die Grafik zeigt die Entwicklung des österreichischen Außenhandels im Bereich Agrargüter und Lebensmittel über einen Zeitraum von knapp sieben Jahrzehnten:

Historischer Kontext (1952-1980er):

  • In den 1950er Jahren, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, zeigt sich ein moderater Anstieg der Importe und Exporte, was auf die Bemühungen, den internationalen Handel durch Institutionen wie die GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) wiederzubeleben, zurückzuführen ist.
  • Die 1960er und 1970er Jahre sind durch weitere Steigerungen im Handelsvolumen gekennzeichnet, da in dieser Zeit weitere Handelsabkommen geschlossen wurden.

Uruguay-Runde und neues GATT-Abkommen (1986-1994):

  • In dieser Phase ist ein signifikanter Anstieg der Importe und Exporte zu sehen. Die sogenannte „Uruguay-Runde“ traf zusammen, um den Agrarhandel in das multilaterale Regelwerk aufzunehmen und gleichzeitig faire Bedingungen für die beteiligten Länder zu schaffen. Als Ergebnis dieses Zusammentreffen wurde das neue GATT-Abkommen unterzeichnet.

Entwicklung der WTO (1995-2000):

  • Mit der Gründung der WTO im Jahr 1995 und dem stärkeren Fokus auf den Agrarhandel wird der Aufwärtstrend fortgesetzt.

21. Jahrhundert - EU-Beitritt und Fischler-Reform:

  • Der EU-Beitritt Österreichs und die Fischler-Reform waren bedeutende Ereignisse für den österreichischen Agrarhandel. Es zeigt sich ein deutlicher Anstieg in den Handelszahlen, was die wachsende Integration der österreichischen Landwirtschaft in den globalen Markt widerspiegelt.
  • Die Fischler-Reform, benannt nach dem österreichischen EU-Kommissar Franz Fischler, zielte darauf ab, die Gemeinsame Agrarpolitik der EU zu modernisieren und den Agrarhandel zu fördern. Dies führte zu einem Anstieg der Exporte und Importe in Österreich.

Die intensive Verflechtung mit anderen europäischen Ländern hat sich nach dem EU-Beitritt sowohl bei den Agrar-Importen als auch bei den Agrar-Exporten vervielfacht. Seither hat sich auch der Saldo der Importe und Exporte verbessert.

In den letzten Jahren zeigte der Saldo zwischen Importen und Exporten von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich einen Wert nahe Null. Dies deutet auf eine stabile und diversifizierte Agrarwirtschaft hin, bei der Österreich sowohl für den heimischen Verbrauch produziert als auch Überschüsse exportiert, während es spezialisierte oder nicht lokal produzierte Güter importiert.

Das ausgewogene Handelsverhältnis unterstreicht die Wettbewerbsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der österreichischen Agrarwirtschaft an globale Trends. Es birgt jedoch auch potenzielle Risiken in Bezug auf globale Lieferkettenstörungen oder wirtschaftliche Abschwünge in Exportmärkten.

Insgesamt fasst die Grafik die Evolution und das Wachstum des österreichischen Agrarhandels im Kontext globaler Handelsentwicklungen und politischer Entscheidungen zusammen. Sie spiegelt die wachsende Bedeutung der Landwirtschaft im internationalen Handel und die Anpassungsfähigkeit Österreichs an diese Veränderungen wider.

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