Der Klimawandel hat uns fest im Griff und macht friedliche Ortschaften zu Katastrophengebieten. Jahrhunderttrockenheit und gleichzeitige Starkregenereignisse haben uns das diesen Sommer wieder vor Augen geführt. Es ist nun höchste Zeit umzusetzen, wofür das Ökosoziale Forum seit über 30 Jahren kämpft: Umwelt und Klima zu schützen, gleichzeitig den Wirtschaftsstandort zu stützen und nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist möglich, niemand hat dazu so gute Voraussetzungen wie wir in Österreich. Denn schon heute haben wir viele großartige Unternehmen in unserem Land, die im Umweltbereich international erfolgreich sind.

Wesentliche Grundvoraussetzungen einer CO2-Lenkung sind Planungssicherheit, Berechenbarkeit und Treffsicherheit. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn insbesondere der ländliche Raum, bäuerliche Betriebe und einkommensschwache Haushalte sind bereits heute stark herausgefordert und dürfen nicht zu den Verlierern werden.

Österreich kann mit seinem ökosozialen Weg Pionier für ganz Europa sein. Gleichzeitig müssen aber auch schnellstmöglich europaweite Rahmenbedingungen, wie Klimazölle, umgesetzt werden. Ein solcher Grenzausgleichsmechanismus gilt für Produkte, die in ihren Herkunftsländern keiner CO2-Bepreisung unterliegen. Unverständlich ist, warum laut den derzeitigen EU-Plänen die Landwirtschaft ausgeklammert ist. Wenn Lebensmittel in anderen Erdteilen klimaschädlich hergestellt und dann nach Europa und Österreich importiert werden, braucht es ebenso einen Umwelt-Ausgleich. Nirgendwo werden Lebensmittel so umweltbewusst, in so hoher Qualität und nach derart hohen Standards produziert wie bei uns. Eine umweltfreundlichere Produktion in Europa zu bestrafen, schadet der Wirtschaft und der Umwelt, hier muss die Europäische Kommission nachschärfen. Wir brauchen Chancengleichheit für unsere Bäuerinnen und Bauern und Schutz für unsere Konsumentinnen und Konsumenten. Das ist ökosozial!

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» Stephan Pernkopf,
Präsident des Ökosozialen Forums Österreich & Europa