Die Liste mit Kritikpunkten an Europa ist lang. Dennoch ist Europa in vielen Bereichen globaler Vorreiter.
uf den Vorwurf, dass die Europäische Union beim Klimaschutz auf der Stelle trete und sich global nicht ausreichend engagiere, reagiert die Leiterin der Abteilung für Internationale Umweltangelegenheiten im Ministerium für ein lebenswertes Österreich, Elfriede More, heftig: „Europa war immer Vorreiter bei den internationalen Klimaberatungen. Wir sollten uns nicht immer schlechter machen als wir sind.“ Auch wenn es durchwegs den berechtigten Wunsch nach einem engagierteren Vorgehen in unterschiedlichen Politikfeldern gibt, ein wenig mehr europäisches Selbstbewusstsein wäre durchaus gerechtfertigt. Im internationalen Vergleich steht Europa nicht so schlecht da.
Im aktuellen MERCER-Ranking über die Lebensqualität in den Großstädten weltweit dominieren die europäischen Städte. Neben den Gesundheitssystemen und der Infrastruktur schätzen die Personalberater die politische Stabilität und die Sicherheit. An dieser Einschätzung hat sich seit Jahren nichts geändert.
Auch im internationalen Handel ist Europa Spitzenreiter. 19 Prozent der weltweiten Importe und Exporte entfallen auf die EU-28 – allen Unkenrufen über die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit zum Trotz.
Und im Sport sind wir EuropäerInnen sowieso (fast) unschlagbar. Bei allen (vom IOC anerkannten) Olympischen Spielen der Neuzeit staubte die heutige EU-28 bisher 8.048 Medaillen ab, insgesamt dreimal so viel wie die zweitplatzierte USA. Auch bei den Medaillen pro Kopf führt Europa mit insgesamt 16 Medaillen pro eine Million EinwohnerInnen (wobei die ÖsterreicherInnen mit 36 Medaillen je eine Million EinwohnerInnen sowieso absolute Weltspitze sind).